Karl Lauterbach sieht keine Gefahr für Deutschland. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Im Norden Chinas sorgen Atemwegserkrankungen bei Kindern für Aufregung. Könnte dies auch zu einer Gefahr in Deutschland werden? Dazu hat sich Karl Lauterbach geäußert.

Nach einer Häufung von Atemwegserkrankungen bei Kindern im Norden China sieht Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach aktuell keine Gefahr für Deutschland. „Zum jetzigen Zeitpunkt gehen wir davon aus, dass es sich um eine saisonale Häufung mit bekannten Erregern handelt, also keine neuen Erreger, keine besondere Gefahr, insbesondere auch keine Gefahr für Europa“, sagte der SPD-Politiker am Freitag auf Nachfrage in Berlin.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte nach Rücksprache mit chinesischen Behörden bereits Entwarnung gegeben. In einer Telefonkonferenz habe die chinesische Gesundheitsbehörde am Donnerstag betont, dass sie keine ungewöhnlichen oder neuen Krankheitserreger entdeckt habe, hieß es von der Organisation in Genf.

China hatte strenge Restriktionen verhängt

Die Nationale Gesundheitskommission Chinas hatte die Zunahme der Erkrankungen bereits zuvor auf die Verbreitung bekannter Erreger nach Aufhebung der Corona-Maßnahmen zurückgeführt. Weit verbreitet seien etwa Atemwegserreger wie Rhinoviren und RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus).

Auch in anderen Ländern wie Deutschland hatte es besonders starke Wellen von Erkältungskrankheiten gegeben. China hatte während der Corona-Pandemie extrem strenge Restriktionen verhängt - noch bis Anfang Dezember 2022 gab es eine Null-Covid-Strategie mit Lockdowns, täglichen Massentests, strenger Kontrolle, Kontaktverfolgung und Zwangsquarantäne. Nachholeffekte bei Corona und anderen Infektionskrankheiten können dort darum besonders heftig ausfallen.