Auch in Stuttgart wurde am 1. April geflunkert – sowohl bei der Polizei als auch im Museum. Foto: dpa/Jens Kalaene

Das Stadtpalais stellt Gratis-Gras und die Polizei neue Spielregeln für Stuttgarts Straßen? April, April – mit diesen skurrilen Scherzen nahmen Stuttgarter Institutionen die Bürgerinnen und Bürger am 1. April auf die Schippe.

Der 1. April ist nicht nur der erste Tag des Frühlingsmonats, sondern auch prädestiniert für Unwahrheiten und Flunkereien – den Aprilscherzen. Jedes Jahr am 1. April spielen sich Menschen gegenseitig Streiche und führen sich mit Scherzen aller Art an der Nase herum. Auch in Stuttgart hat dieser Brauch Tradition – wie gleich mehrere Aktionen in der Stadt zeigen.

Während die Stuttgarter Polizei am Montag in einem Instagram-Post darüber informierte, dass während der Fußball-Europameisterschaft neue „Spielregeln auf Stuttgarts Straßen“ gelten, nahm das Stadtpalais Stuttgart das am 1. April in Kraft getretene Gesetz zur Cannabis-Legalisierung zum Anlass für einen Aprilscherz – ganz im Sinne der neuen Kiffer-Freiheit.

Gratis-Gras im Museumsgarten

In einem Instagram-Post auf dem Account des Museums für Stadtgeschichte kündigte das Social-Media-Team eine ganz spezielle Bepflanzung im Museumsgarten an. Unter dem Motto „Superkraut 2.0 kickt anders“ seien einige Cannabis-Jungpflanzen in ein Beet versetzt worden, hieß es im Post. Damit wolle das Stadtpalais Besucherinnen und Besuchern „bei Stuttgart am Meer dieses Jahr zu einem noch entspannteren Sommer verhelfen“. Das zugehörige Bild im Post zeigte ein mit Cannabispflanzen bestücktes Beet.

Das Museumsteam löste den Aprilscherz per Instagram-Story auf. Foto: Instagram.com/stadtpalaisstuttgart

Wenig später klärte das Museum den Aprilscherz via Story auf dem Instagram-Kanal auf. „Alles schon weg. Schönen ersten April euch trotzdem noch“ hieß es dort. Zu sehen war ein leeres Beet.

Superkraut mal anders

Hintergrund der Aktion war das am 1. April erlassene Gesetz zur Legalisierung von Cannabis unter bestimmten Regelungen. Im Stadtpalais war im Herbst letzten Jahres eine Ausstellung unter dem Titel „Superkraut“, die sich mit Kraut und Kohl als Superfood beschäftigte, zu Ende gegangen. In den Beeten im Museum war im Rahmen der Schau Filderkraut angepflanzt worden.

Beim „Superkraut-Festival“ war das unterschätzte Gemüse in Shows mit Influencerinnen und Influencern, Starköchinnen und Starköchen und Künstlerinnen und Künstlern, darunter unter anderem der Esslinger Künstler Tim Bengel, ins Rampenlicht gerückt worden.

Interaktive Karte zum Cannabiskonsum

Während Cannabis-Fans sich nun doch nicht auf ein Beet voller Cannabispflanzen in der Stadtmitte freuen können, ist laut neuem Gesetz der private Besitz kleiner Mengen Cannabis erlaubt. Dennoch darf nicht überall in der Öffentlichkeit gekifft werden. Die interaktve Karte unserer Zeitung zeigt, wo Kiffen in Stuttgart erlaubt ist.