Die Bundesregierung plant offenbar eine Änderung bei den Steuerklassen. Foto: picture alliance / dpa-tmn/Christin Klose

Nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung plant die Bundesregierung eine Änderung beim Steuerrecht. Die Pläne würden Millionen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland betreffen.

Bisher werden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland in sechs Steuerklassen eingeordnet. Das könnte sich bald ändern. Wie die „Bild“ berichtet, plant die Bundesregierung das Steuerklassen-Modell zu ändern. Federführend sei das Finanzministerium von Christian Lindner (FDP), das zeitnah eine Gesetzesänderung vorlegen wolle, heißt es.

Geplant ist offenbar, dass die Steuerklassen 3 und 5 künftig wegfallen. Das würde sich vor allem auf die Lohnzettel von Ehepaaren auswirken.

Vor allem Frauen könnten profitieren

Verheiratete, die die Kombination aus den Steuerklassen III und V wählen, können bisher die Steuern unterschiedlich stark gewichten. Die Abzüge beim Ehepartner mit dem höheren Verdienst sind so geringer, ihm oder ihr bleibt überproportional mehr Netto. Mit der Steuerklasse IV, die bleiben soll, werden beide Partner dagegen gleich behandelt. Verhindert werden soll, so heißt es in dem Bericht der „Bild“, dass die neuen Regeln Ehepartner künftig stärker belasten als es bislang der Fall ist. Der Nettoverdienst solle lediglich angeglichen werden. Wann mit der Änderung zu rechnen ist, ist noch nicht klar.

Bisher sind Frauen häufig diejenigen, die am Ende des Monats einen geringeren Nettolohn auf dem Gehaltszettel stehen haben. Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hatte in dieser Woche die Bedeutung der Erwerbstätigkeit von Frauen für die ökonomische Entwicklung in Deutschland herausgestellt. Sie verwies im Zusammenhang mit dem Jahreswirtschaftsbericht ebenfalls auf die geplante Reform bei den Steuerklassen. Die Arbeit für verheiratete Zweitverdienende solle sich künftig mehr lohnen, erklärte Paus. Davon profitierten meist Frauen.