20 Jahre Literaturhaus Stuttgart Herzlichen Glückwunsch, altes Haus!
Raoul Schrott ist Schriftsteller, Übersetzer, Sprachgenie und Weltvermesser zum Beispiel in seinem Epos „Erste Erde“: Viele Literaturhäuser werden mit einem staatsbeamtischen Geist geführt,der sich seines Postens so sicher scheint, dass ihm ein monatlich auf Din A 6 faltbarer Programmzettel und ein Stammpublikum von 30 Pensionisten als Tätigkeitsnachweis bis zum eigenen lang ersehnten Ruhestand genügt. Eine solche potemkinsche Fassade hat das Stuttgarter Literaturhaus nie von sich gezeigt, von solchen Oblomows ist es nie geleitet worden, im Gegenteil: egal, wo es stand, es bot den unterschiedlichsten Arten von Literatur offene, gut bestuhlte und auch beheizte Räume, sodass daraus wirklich ein Haus geworden ist, unter dessen Dach sie sich daheim fühlen kann. Das liegt nie an den Tapeten oder dem Mobiliar, sondern stets an den Gastgebern; es sind stets die einzelnen Menschen, die Institutionen mit Leben erfüllen. Und da hat man mit Stefanie Stegmann einen Glücksgriff getan: mehr Herz und Verstand, Neugier, Belesenheit und Einfallsreichtum werden Sie kaum finden. (Foto: www.imago-images.de)
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