Kruszwica/Polen - Bei den U-23-Europameisterschaften im polnischen Kruszwica gewann Janika Kölblin mit ihrer Hamburger Partnerin Stefanie Weigt die Silbermedaille im leichten Doppelzweier. Emil Schmidberger von der Stuttgarter Rudergesellschaft ging indes leer.

Für die 21-jährige Janika Kölblin vom Stuttgart-Cannstatter Ruderclub und ihre Partnerin Stefanie Weigt hätte es besser nicht laufen können. Schon im Vorlauf war klar, dass gegen die rumänischen Damen, die bereits die diesjährige Weltmeisterschaft in Bulgarien dominiert hatten, nichts zu holen war. Ein dritter Platz hinter den Österreicherinnen ließ die Hoffnungen für das Finale steigen. Im Finale ließen die beiden Deutschen nichts anbrennen. Vom Start weg setzten sie sich vor die Österreicherinnen. Diese griffen mit einem Zwischenspurt bei 1000 m noch einmal an, kamen aber nicht vorbei und wurden auf den letzten 500 m schließlich abgehängt. Nach 2000 m kamen die beiden Deutschen schließlich mit deutlichen elf Sekunden Rückstand auf Rumänien und vier Sekunden Vorsprung auf Österreich ins Ziel. Für Janika Kölblin ist dies der bisherige Höhepunkt ihrer Ruderkarriere. Schon für Deutschland an den Start zu gehen, war ein lange gehegter Traum, für den sie jahrelang hart gearbeitet hat.

Dem zweiten Stuttgarter Starter, Emil Schmidberger von der Stuttgarter Rudergesellschaft aus Untertürkheim, blieb die Medaille indes verwehrt. Im Vorlauf landete er mit dem Doppelvierer auf dem letzten Rang. Im Hoffnungslauf kam das Quartett dann knapp auf dem dritten Platz. Da sich nur die ersten beiden Teams für das A-Finale qualifizieren konnten, blieb Emil Schmidbergers Mannschaft nur das B-Finale, das sie immerhin sehr deutlich gewinnen konnten. Für den Obertürkheimer war es der erste große internationale Wettkampf, er konnte wertvolle Erfahrungen sammeln und hofft, bald ganz vorne mitfahren zu können.

Insgesamt holte die deutsche Mannschaft bei der U-23-EM sieben Medaillen. Darunter die Goldmedaille im Vierer ohne Steuermann der Männer, sowie Silber im Einer der Männer und im Leichtgewichts-Vierer der Frauen. Letzteres Team startete wegen des kleinen Starterfelds zusätzlich mit den Schwergewichten und erreichte Bronze. Ebenso erreichte der leichte Zweier ohne Steuermann und der leichte Doppelvierer (beides Männer) den dritten Platz.

Die U-23-EM wurde in diesem Jahr zum ersten Mal ausgetragen. Mehr als 400 Ruderer aus 30 Ländern waren gemeldet. Die Titelkämpfe wurden in insgesamt 21 Bootskategorien ausgetragen. Deutschland war mit 45 Ruderern in 16 Rennen angetreten. Gerudert wurde jeweils über eine Strecke von 2000 m. Die Witterungsbedingungen in Kruszwica waren tückisch, hatten die Teilnehmer doch mit sehr welligem Wasser und Gegenwind zu kämpfen. Christian Szonn/Katharina Doedens