Bad Cannstatt - Im ersten Auswärtsspiel bei der HSG Hossingen-Meßstetten boten die Frauen der HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See eine erschreckend schwache Leistung und so brachte man sich selbst um den Sieg. Am Ende stand nach einer umstrittenen Siebenmeter-Entscheidung ein 20:20 (10:7) auf der Anzeigetafel.

Man hatte sich so viel vorgenommen für das erste Auswärtsspiel der Saison. Dementsprechend motiviert begann die HSG dann auch. Nach der 1:0-Führung für die Gastgeberinnen zeigte die HSG in den ersten Minuten ihre Stärke und führte nach kurzer Zeit mit 3:1. Jedoch sollte dies vorerst aber der einzige Lichtblick sein. In der Abwehr agierte man viel zu harmlos, so dass die Gastgeberinnen immer wieder eine Lücke fanden. Zudem sah man sich auch zahlreichen Schrittfehlern ausgesetzt, die während der gesamten Partie viel zu selten geahndet wurden. Im Angriff fehlte es vor allem auf den Rückraumpositionen an der Bereitschaft, ein Tor erzielen zu wollen. So führte die HSG Hossingen-Meßstetten nach 18 Minuten mit 7:6 und den beiden Trainern Wagner/Behrens blieb nichts anderes übrig, als die Mannschaft in einer Auszeit neu einzustellen. Fortan stand man in der Abwehr wieder stabiler und so konnte man bis zur Pause aufgrund von Ballgewinnen noch vier Tore erzielen, ohne einen weiteren Gegentreffer hinnehmen zu müssen. Dennoch blieb das Angriffsspiel insgesamt nach wie vor sehr blass. Beim Stand von 10:7 für die Gäste ging es in die Pause.

Auch in der zweiten Hälfte konnte man sich spielerisch nicht steigern, daher gelang es auch nicht, sich entscheidend anzusetzen. Bis zur 38. Minute blieb eine Vier-Tore-Führung noch bestehen, ehe man sich durch einfache Ballverluste erneut selbst in Bedrängnis brachte. Die Gastgeberinnen fanden im Angriff zwar auch nur selten einen Weg zum Tor, die Bereitschaft und der Einsatz waren aber im Vergleich zu den Stuttgarterinnen klar erkennbar. So kam es, dass der Vorsprung nach 45. Minuten auf 15:14 schmolz. Dass an dem Tag nicht viel zusammenlief, zeigte auch das Auslassen klarster Torchancen, unter anderem wurden drei Strafwürfe vergeben. Auf der anderen Seite konnte man von acht ausgesprochen Strafwürfen nur einen vereiteln, dieser wurde aber von den Gastgeberinnen selbst über das Tor geworfen. Acht Minuten vor dem Ende führte man noch mit 18:17, ehe die Gäste nach einer weiteren Auszeit zwei Tore in Folge erzielten. Fünf Minuten vor dem Ende führte man mit drei Toren (20:17), doch auch das sollte keine Sicherheit ins HSG-Spiel bringen. Zunächst wurde in Überzahl der Ball leichtfertig vertändelt und so kamen die Gastgeberinnen auf 18:20 heran. Auch im folgenden Angriff schaffte man es nicht, die Ruhe zu bewahren. Die Folge war ein weiterer Ballverlust und der Anschlusstreffer zum 19:20. Der letzte HSG-Angriff war dann symbolisch für die gesamte Partie. Ohne großen Druck wurde ein Wurf in wenig aussichtsreicher Position genommen und so hatte die HSG Hossingen-Meßstetten noch einen letzten Angriff. Kurz vor Schluss bekamen die Gastgeberinnen einen weiteren Strafwurf zugesprochen, bei dem sowohl die gestoppte Zeit, als auch die letztendliche Ausführung sehr umstritten waren und das 20:20 bedeutete. Zu allem Überfluss verletzte sich in der Schlussviertelstunde noch Nadine Behrens. Es bleibt zu hoffen, dass der HSG hier nicht erneut ein personeller Ausfall droht.

Mit der gezeigten Leistung kann man bei der HSG überhaupt nicht zufrieden sein. Wenn man am kommenden Samstag (Elly-Heuss-Knapp-Sporthalle, 18 Uhr) gegen den Titelaspiranten Remshalden eine Chance haben möchte, muss man sich deutlich steigern.

HSG Ca-Mü-Max: Nadine Behrens, Stefanie Chaumet, Jennifer Egyed, Birthe Graf, Kristin Mahler, Clara Pätzold, Karin Poersch, Maike Riedel, Isabel Rodrigo, Katrin Rößler, Katharina Roth, Marina Rüdinger, Sônia Staib und Lena Zipperlen.Tim Wagner