Untertürkheim - Der Stuttgarter Sportclub ist der Kreisliga A wieder ein Stückchen näher gekommen. Die Fußballer von der Talstraße haben gestern auch das zweite von drei möglichen Relegationsspielen für sich entscheiden können. Beim 2:0-Sieg gegen die SKG Botnang mussten sie sich allerdings deutlich weniger strecken als noch am Mittwoch gegen die Reserve des SC Stammheim.
60 Tore in 19 Partien haben die Botnanger in der abgelaufenen Saison erzielt. So mancher Zuschauer rieb sich gestern auf dem Rasenplatz des TB Untertürkheim verwundert die Augen, wie sie das Kunststück hinbekommen haben. Über weite Strecken waren die SKG-Akteure in der Offensive harmlos. Dem pflichtete auch Stürmer Florian Rohde bei. „Wir sind einfach nicht ins Spiel gekommen.“
Und dennoch hatte eben Rohde in der Schlussphase die Möglichkeit, den Anschlusstreffer zum 1:2 zu erzielen und so aus dem Nichts doch noch für etwas Spannung zu sorgen. Sein erster Schuss - freistehend aus 13 Metern - war jedoch zu unplatziert und somit leichte Beute für SSC-Schlussmann Marcel Janik, sein zweiter Versuch strich knapp über die Latte.
Dass Botnang kurz vor dem Abpfiff überhaupt noch halbwegs im Spiel war, verdankten sie der fahrlässigen Chancenverwertung auf der anderen Seite. „Wir müssen viel früher das dritte und vierte Tor machen“, resümierte dementsprechend auch Sportclub-Trainer Armend Mehmeti. Die größte Möglichkeit zum 3:0 verballerte Ralf Schöpper. Nach einem Zuckerpass in die Gasse lief er alleine auf den herausstürmenden Torwart Heiner Kaschner zu, schob ihm den Ball jedoch etwas überhastet in die Arme. Wie es richtig geht, zeigte Schöpper bereits beim 2:0 in der 33. Minute: Nach einem Doppelpass mit Enes Fatih Ganioglu hämmerte er den Ball aus 16 Metern unhaltbar unter die Latte. „Der war viel schwerer als meine zweite Chance“, gab der 22-Jährige nach seiner Auswechslung offen zu. „Ich habe den Ball einfach nicht richtig getroffen.“
Richtig getroffen hatte das Spielgerät indes auch Raphael Panter bereits in der 9. Minute: Nach einer kurzen Ecke verlängerte Harald Fakner mit der Hacke eben auf den kleinen Innenverteidiger, der sich mit vollem Risiko in den Fünf-Meter-Raum warf und den Ball per Flugkopfball zum 1:0 über die Linie drückte. Ein frühes Tor, das natürlich ganz nach dem Geschmack von SSC-Coach Mehmeti war. „Wir wollten auf dem riesigen Platz von Beginn an ein aggressives Pressing spielen und uns dafür auch belohnen.“ Irgendwann habe sich jedoch bemerkbar gemacht, dass man am Mittwoch gegen den SC Stammheim II über 120 Minuten gehen musste. „In der zweiten Halbzeit ging uns nach und nach die Kraft aus. Obwohl wir stark ersatzgeschwächt waren, sind wir bis zum Schluss defensiv gut gestanden, haben die Grundordnung gehalten und kaum etwas zugelassen.“
Wahrlich, von Botnang kam über 90 Minuten viel zu wenig. Eine Möglichkeit sollte dennoch nicht unerwähnt bleiben. Kurz vor dem 1:0 des SSC hatte David Matthias Röhrl die Chance zur frühen Führung auf dem Fuß. Mehr durch Zufall landete der Ball in der 7. Minute beim SKG-Angreifer, der aus 13 Metern aber im starken Janik seinen Meister fand - passend zum Spiel der SKG.
Im letzten Relegationsspiel am Sonntag, 18. Juni, trifft der Sportclub um 15 Uhr auf dem Rasen der Spvgg Ost nun auf einen alten Bekannten: den A-Ligisten TSV Steinhaldenfeld. „Wir haben regelmäßig in der Vorbereitung gegeneinander gespielt“, so SSC-Coach Mehmeti. „Sie haben eine starke Truppe mit vielen guten Einzelspielern.“
Stuttgarter Sportclub: Marcel Janik (im Tor), Dominik Schiefer, Sebastiano Piconeri, Hans Fakner (62. Miguel Cardoso), Enes Fatih Ganioglu, Timo Baumgärtner, Harald Fakner (78. Stephen Ludwig), Igor Erich (72. Tomislav Vresk), Jens Wörner, Ralf Schöpper (78. Christian Blaessing), Raphael Panter.
SKG Botnang: Heiner Kaschner (im Tor), Mert Conger (73. Tomislav Primorac), Julius Brecht, Felix Goldberg, Johannes Baamann (73. Ahmad Abed), Andreas Huser, David Matthias Röhrl, Markus Nestler (64. Benjamin Hobinka), Biko Hamnca, Florian Rohde, Berislav Vila (28. Patrick Voß).
Tore: 1:0 Panter (9. Minute), 2:0 Schöpper (33.).
Besondere Vorkommnisse: keine.