Foto: Tom Bloch - Tom Bloch

Nach acht Jahren hört Stefan Schuon beim Fußball-Bezirksligisten Spvgg Cannstatt zum Saisonende auf. Unter anderem gelang im mit der Spvgg der Aufstieg.

Bad CannstattÜber viele Spielzeiten eine Mannschaft zu trainieren, ist keine einfache Sache. Übungseinheiten und Ansprachen wiederholen sich, Abnutzungserscheinungen machen sich breit. Das weiß auch Stefan Schuon. Der Übungsleiter hat deshalb seinen Abschied zum Saisonende bei der Spvgg Cannstatt bekannt gegeben – und das nach acht Jahren. „Es wird nun Zeit, dass ein frischer Wind weht, neue Ideen und eine neue Ansprache kommen“, begründet Schuon seine Entscheidung. Die Mannschaft brauche einen neuen Mann, der motiviert an die Sache herangehe. „Nach der langen Zeit kann ich das nicht mehr, bei mir ist die Luft raus.“ Stand jetzt wird der „Cannstatter Jung“ – auch als Spieler hatte Schuon über zig Jahre das Spvgg-Trikot über – in der nächsten Runde die Jungs als Zuschauer anfeuern. Auf seine erste Trainerstation blickt Schuon gerne zurück. „Sieben Jahre ging es nur aufwärts, die Krönung war der Aufstieg in die Bezirksliga.“ Einen leichten Knick habe es in dieser Runde gegeben. „Die vielen schwerwiegenden Verletzungen haben uns etwas zurück-, aber nicht aus der Bahn geworfen. Das Team hat sich charakterlich stark gezeigt und war zu keiner Zeit in Gefahr.“ Gefahrenlos in der Liga ist die Spvgg seit langem unterwegs, was sich letztlich auch auf dem Platz zeigt. Die Luft war in den vergangenen Wochen auch beim balltretenden Personal etwas raus, wie zuletzt die 0:2-Niederlage beim abgeschlagenen Schlusslicht TSV Rohr vermuten lässt. Schuon widerspricht: Das Ergebnis habe zwar nicht gepasst, mit dem Auftritt seiner Kicker war er aber „aufgrund deutlicher Überlegenheit nicht unzufrieden“. „Chancen gab’s genug, wir haben sie nur leider nicht genutzt.“ Zudem präsentiert sich die Spvgg derzeit praktisch mit dem letzten Aufgebot. Wegen der beruhigenden Tabellensituation sollen alle angeschlagenen Spieler ihre Verletzungen auskurieren, damit sie in der nächsten Runde wieder fit seien. Nur im Notfall würden sie eingesetzt, am Sonntag sehe die Abteilung Personal aber wieder besser aus: Hannes Baur, Filip Anic und Robin Kaufmann mischen wieder mit. „Drei Stammspieler, die tun uns gut.“ Der Gegner an der Hofener Straße wird am 12. Mai (15 Uhr) der wohl kommende Vizemeister Ermis Metanastis Stuttgart sein. Das griechische Team hat zur Freude des Klassenprimus SC Stammheim sein Nachholspiel unter der Woche gegen Möhringen mit 0:2 verloren. Bei sieben Punkten Rückstand – zwar noch eine Partie in Rückstand – müsste sich Stammheim wohl schon dämlich anstellen, um den Wimpel nicht in Empfang nehmen zu können. Unterstützung wollen dabei die Cannstatter leisten. „Ein Gegner, bei dem meine Jungs sicherlich motiviert sind und ich nicht viel sagen muss. Wir wollen natürlich etwas holen und Ermis ärgern.“

„Es ist zwar schade, dass Stefan aufhört, aber auch nachvollziehbar“, sagt Spvgg-Spielleiter Volker Seyfert. Definitiv sei die Sache seit vergangenem Sonntag und man habe bereits erste Kontakte geknüpft. „Spätestens bis in drei Wochen wollen wir der Mannschaft einen neuen Mann präsentieren, der wie Stefan auch, attraktiven Fußball spielen lassen will“, so Seyfert weiter.

Ärgerlich, aber keinesfalls tragisch, war laut Kapitän Abdullah Sener die 0:5-Niederlage von Türkspor Stuttgart beim SV Sillenbuch. Unter anderem mussten die gefährlichen Offensivkräfte Hasan Isbert, Erdal Koyuncu und Behar Hasanaj abwinken. „Wir hatten nur Defensivspieler zur Verfügung. Davon musste der ein oder andere zwangsweise Neuland in der Offensive schnuppern. Dass das nicht unbedingt förderlich ist, war uns von vorneherein klar“, so Sener. Abzuwarten bleibt, ob die Defensivkünstler sich erneut als mögliche „Sturmtanks“ versuchen müssen. Es werde sich kurzfristig ergeben, wer fit sei und wer nicht. Fest steht indes der Gegner: Tabellennachbar Croatia Stuttgart tritt am Sonntag, 12. Mai (15 Uhr), auf dem Gelände am Neckarpark an. Egal, wie die Positionen dieses Mal besetzt seien, wolle man die Punkte zu Hause behalten, so der Kapitän, der als eigentlicher Abwehrmann zuletzt den Spielmacher auf der Zehn gab.

Man muss lange zurückblättern, bis der letzte Sieg des VfB Obertürkheim auftaucht: Am 24. November 2018 durften die Kicker von der Hafenbahnstraße letztmals einen Dreier (3:1) bejubeln. Gegner war Schlusslicht Rohr. In 2019 stehen gerade mal zwei magere Punkte zu Buche. Nicht grundlos rangiert das Team von Spielertrainer Christoph Stegbauer, der den Verein nach der Runde „auf jeden Fall verlassen wird“, auf dem vorletzten Platz. Aktuell würde das noch zum Hoffnungslauf, sprich der Relegation, reichen. Dafür muss aber der TV Echterdingen in der Landesliga, Staffel 2, das Punkten wieder aufnehmen. Das Filderteam bekommt in den vergangenen Wochen die Anziehungskraft der Stuttgarter Bezirksliga immer stärker zu spüren, befindet sich im Tiefgang und ist nur noch zwei Zähler vom Abstiegsplatz entfernt. Stoppt Echterdingen den freien Fall nicht, würde der Vorletzte der Bezirksliga ebenfalls abgehen müssen. Noch ist es nicht so weit für den VfB und auch der nächste Platz mit dem TSV Bernhausen nur drei Zähler entfernt. Doch viel Zeit bleibt dem VfB nicht mehr, um Boden gut zu machen. Am Sonntag, 12. Mai, tritt man um 15 Uhr beim ebenfalls abstiegsgefährdeten MTV Stuttgart an. Die Vorgabe ist klar. „In unserer Situation hilft nur ein Sieg“, weiß Stegbauer.