Manchmal kommt ein Kunstwerk einfach zu einem. Man findet es auf dem Dachboden oder man erbt ein Bild, das schon immer im Wohnzimmer der Oma hing. Aber dann fehlt eine Ecke im vergoldeten Rahmen oder die Leinwand wirft Falten, manchmal blättern kleine Farbstücke ab. Dann ist es Zeit, die Nummer von Steffanie Hannemann zu wählen. Sie ist Diplom-Restauratorin für Gemälde und Skulpturen und hat ihre Werkstatt jetzt in Bad Cannstatt.
Steffanie Hannemann wurde auf Borkum geboren, ihre Eltern zogen in die Region Stuttgart, als sie 16 war. Sie machte ihr Abitur hier, hat sich schon immer für Kunst interessiert – und sich dann trotzdem erst für eine Ausbildung zur Krankenschwester entschieden. Erst mit Anfang 30 begann sie ihr Studium zur Restauratorin in Erfurt. Seit sie ihr Diplom in der Tasche hat, ist sie selbstständig, zunächst in Hamburg, wo sie für Museen und das Denkmalamt tätig war. Seit 2014 lebt sie mit ihrem Mann und ihren Kindern wieder in Stuttgart. Die 48-Jährige schaut sich die zu restaurierenden Kunstwerke lieber erst einmal bei den Kunden zuhause an. „Beim Transport entstehen oft weitere Schäden”, sagt sie. Vor Ort kann sie dann auch gleich Tipps für den richtigen Aufhängungsort geben – oder prüfen, ob beispielsweise die heißen Strahler gegen kunstschonenderes Licht ausgetauscht werden sollte.
Die eigentliche Restaurierung, egal ob Reinigung, Beseitigung von Fehlstellen, Rahmung oder Verglasung macht sie entweder beim Kunden oder in ihrer kleinen Werkstatt, wo in den Regalen Farbpigmente warten, Aquarell- oder Gouache-Farben, Kreidekitt und mehr. „Das hat viel mit Chemie, Kunstgeschichte und alten Handwerkstechniken zu tun”, erzählt die Restauratorin. Und es braucht ruhige Hände und Ausdauer. Die hat sie. Jürgen Brand
Unser Gewinnspiel des Monats
Wer ist mit seiner Werkstatt in der Seuberstraße zu Hause?
A - Sportklinik Stuttgart GmbH
B - M. Albert GmbH und Albert Hotels GmbH
C - Hannemann Restaurierung