Nach der langen, langen Pandemiepause freuen sich die Zirkusfans aus der Region Stuttgart wie Bolle auf den Weltweihnachtscircus auf dem Cannstatter Wasen. Bis zum 8. Januar 2023 gibt es dazu noch die Gelegenheit, über 100 000 Besucher werden von den Veranstaltern im wohltuend warmen und großzügigen Zirkuszelt erwartet. Die Zuschauer bekommen einiges für ihr Geld geboten: Dreieinhalb Stunden Showtime, 24 tolle Zirkusnummern, eine nach der anderen in der Manege abgefeuert.

Darunter Pferdenummern, Pausenclowns, Akrobatik am Boden und in der Luft, am Band und im Reifen, Hand-auf-Hand-Akrobatik, starke und zugleich elegante Akrobatinnen in der Luft und am Boden. Wahnwitziges Seilspringen, Träume in Gold am Zirkushimmel und viel Weihnachtsglitzer, atemberaubende Hochseil-Acts, feurige Stepptänzer, Messerwerfer (noch mutiger muss seine Assistentin sein!), Jongleure, Einradkunst. Und über allem schwebt der Star des Abends, nämlich René Casselly, bekannt aus dem Fernsehen, weil er bei ,,Let's Dance" gewonnen hat und ebenso bei der Show ,,Ninja Warrior Germany".

Starpräsenz von René Casselly

Das Programm des Weltweihnachts circus 2022 ist ganz auf den 26-jährigen Casselly zugeschnitten. Mehrmals füllt er die Manege mit seiner Starpräsenz aus, nicht nur mit seinen Tänzen aus der RTL-Sendung, sondern auch mit seiner Pferde-Akrobatik-Nummer, die er eigens für das Programm des Stuttgarter Weltweihnachtszirkus konzipiert und einstudiert hat.

,,Let's dance"-Moves, Weltklasse-Akrobatik. Spitzenakrobat verbunden mit Der Startänzer und tanzt mit seinen Partnerinnen nicht nur auf dem Boden der Manege, sondern auch oben auf dem Rücken von zwei Pferden. Besonders gefährlich und atemberaubend dabei ist eine Pyramide, bei der die drei übereinander und auch noch auf dem Rücken der Pferde stehen. René Casselly wagt außerdem einen zweieinhalbfachen Salto auf einem reitenden Pferd - eine Weltpremiere in der Zirkuswelt.

Seine Schwester Merrylu Casselly hat sich ganz den Pferden verschrieben. Zusammen mit dem Dalmatiner-Pferd Zyrano - der ein bisschen an Pippi Langstrumpfs „Kleiner Onkel" erinnert - präsentiert sie eine humorvolle Pferdenummer. Zusammen mit ihrem Bruder glänzt sie außerdem auf dem Rücken der Pferde als Pferdeakrobatin. Man sieht: Ohne die Cassellys ist das Programm des diesjährigen Weltweihnachtscircus nur die Hälfte wert.

Der 28. Weltweihnachtscircus Stuttgart könnte man als Festival der Goldenen Clowns bezeichnen. So glänzt Amerikas bester Clown (Time Magazine) Bello Nock mit neuen Überraschungen. Er ist neben Casselly das „Plakat-Gesicht" des Weltweihnachtscircus. Nicht nur ein klassischer Clown, ist Bello im wahrsten Sinne des Wortes ein Action-Clown, ein Draufgänger, der mit all auf seinem Humor Trampolin und „Todesrad" auch für spektakuläre Momente sorgt und Akrobatik und Humor einmalig verbindet.

„Goldene Clowns” in Stuttgart

Beim Monte-Carlo-Circus-Festival wurde ihm die höchste Auszeichnung der Welt verliehen, der begehrte Goldene Clown. Auch der Direktor und Inhaber von Italiens größtem Zirkus, Flavio Togni, wurde für seine große Freiheitsdressur mit Pferden, die er nun erstmals in Stuttgart zeigt, mit diesem - Oscar der Zirkuswelt ausgezeichnet.

Der 28. Weltweihnachtscircus in Stuttgart bringt die Elite der internationalen Zirkuswelt mit noch mehr Preisträgern aus Monte Carlo zusammen - wie Yves & Ambra aus Spanien mit ihrem akrobatischen Traum: Ganz in Gold getaucht glitzern sie besonders weihnachtlich, Poesie und Performance verschmelzen hier - einfach wunderschön!

Bei der Nummer der kolumbianischen Hochseilgruppe The Gerlings stockt einem im Publikum der Atem: mit gewagten Sprüngen am neun Meter hohen Hochseil und die sagenhafte, so riskante Siebener-Pyramide. Kollektives Aufatmen im Publikum, wenn alles gut geklappt hat.

Gauchos setzen Zirkuszelt in Brand

Aus Argentinien kommt die Gruppe Revolution Gauchos mit einem spannenden Stepptanz-Act, der das Zelt in Brand setzt und das Publikum so in Ekstase versetzt, dass es schwerfällt, still zu sitzen. Seile mit Kugeln an den Enden werden feurig auf den Holzboden der Manege geknallt, da bleibt kein Auge trocken, südamerikanische männliche Leidenschaft pur. Die diesjährigen Akrobatikstars im Programm kommen vom mongolischen Staatszirkus. 16 Artisten zeigen unter anderem einen Balanceakt mit spektakulären Sprüngen von Mann (beziehungsweise Frau) zu Mann von meterhohen Bällen. Bei ihrer zweiten Seilspringnummer kommen zum einen Kindheitserinnerungen auf, zum anderen zeigen die Mongolen, dass auch ein Körper zum geschwungenen ,,Seil" werden kann. Der aus Italien stammende klassische weiße Clown Yann Rossi (ebenfalls ausgezeichnet in Monte Carlo) sorgt in seinen bezaubernden Kostümen für berührend schöne musikalische Intermezzi.

Und noch ein Weltrekord: Der amerikanische Einradkünstler Wesley Williams stellt den Rekord auf, indem er auf seinem neun Meter (!) hohen Einrad eine komplette Runde in der Manege dreht: Das hat die Welt vorher noch nie gesehen. Christian Günther