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Stuttgarts OB Frank Nopper: Wen der Berg ruft

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Stuttgarts OB Frank Nopper: Wen der Berg ruft

Frank Nopper auf seiner Sommertour: Von der Grund- und Werkrealschule in Wangen soll über den Wangener Berg nach Hedelfingen gewandert werden

Stuttgarts OB Frank Nopper: Wen der Berg ruft

OB Frank Nopper bei seiner Sommertour, links davon Bezirksvorsteher Kai Freier von Hedelfingen, rechts Bezirksvorsteher von Wangen, Jakob Bubenheimer. Foto: Petra Mostbacher-Dix

Als Frank Nopper am Schulhof der Wilhelmsschule in Stuttgart-Wangen (WSW) ankommt, wird er sehnsüchtig erwartet. Bürgerinnen und Bürger, Mitglieder des Bezirksbeirats sind gekommen, um mit dem Oberbürgermeister zu sprechen. Der macht auf seiner Sommertour gleich in zwei Stuttgarter Stadtteilen an einem Nachmittag Halt. Die Bezirksvorsteher, Jakob Bubenheimer von Wangen und Kai Freier von Hedelfingen, haben sich dazu was ausgedacht: Von der Grund- und Werkrealschule soll über den Wangener Berg nach Hedelfingen gewandert werden. Am festen Schuhwerk ist zu erkennen, wen die Höhe ruft. 

Im Tal geht es zunächst um die nun gestartete Sanierung und Erweiterung der WSW für knapp 25 Millionen Euro. Das bedeutet drei Jahre Ausnahmezustand. Die Klassen 5 bis 10, fast 180 junge Menschen, werden bis Ende des Schuljahres 2025/26 an der Steinenbergschule in Hedelfingen unterrichtet, sagt Rektor Andreas Passauer. Die Grundschülerinnen und Grundschüler bleiben. Als es um die der Größe des zukünftigen Schulhofs geht, steigt Martin Dolde ein, Ortschronist und Sprecher der Bürgergruppe. „Es wird ernst. Da ist Druck auf dem Kessel. Die Schüler brauchen fünf Quadratmeter pro Kind, nicht drei. Sonst gehen die Wangener auf die Straße.“ Wunschfläche? 4000 Quadratmeter auf dem Grund der – Autohof betreibenden – Straßenverkehrsgenossenschaft SVG, mit der Abfallwirtschaft AWS Nachbarin der Schule. SVG-Vertreter übergeben dem OB ein internes Arbeitspapier, Gespräche werden vereinbart. 

Illegaler Autoverkehr am Höhenweg wird moniert

Dann geht es Richtung Berg – und Bezirksvorsteher Bubenheimer zügig voran durch das älteste Wangen. An der Höhbergstraße steht ein Haus aus dem Jahr 1450, die Geschichte und Geschichten berichtet Chronist Dolde dem OB. Ein Teil der Gasse werde „Am Pflästerle“ genannt. „Das liegt am Straßenpflaster, das Jahrhunderte vor dem Bau einer Entwässerungskanalisation verlegt wurde.“ Die Füße im Wasser, das wäre nun was, meint eine Frau, als sie bei strahlenden Sonne hinauf zu den idyllischen Wandelwegen der Wangener Höhe stapft. Von der Michaelskirche aus durch den Friedhof steigen die verbliebenen Mitmarschierenden über 90 Treppchen zum Höhenweg, vorbei an historischen Trockenmauern, mit Pause am – von Dolde – initiierten Panoramaweg. Später werden die Mattenspringer der SportKultur Stuttgart zu einer Stärkung am Flötenspielerbrunnen laden. 

Doch zunächst stößt an der Abzweigung Grenzwandel eine zweite Gruppe hinzu, mit Winzer Sebastian Schiller und Carsten Marohn, Sprecher der Initiative „Rettet den Grenzwandel”. Die Flurbereinigung steht auf der Themenliste. Eine breitere, dazu noch geschotterte Zufahrt, die der Gemeinderat just diskutiere, zerstöre Kulturlandschaft und historische Grenzsteine, so die beiden, auch den illegalen Autoverkehr am Höhenweg monierend. Hedelfingens Bezirksvorsteher Kai Freier betont, am 26. September werde in seiner Beiratssitzung das Ergebnis einer Umfrage von Grundstückseigentümern veröffentlicht. OB Nopper verspricht, alle Argumente in der Stadtratsdebatte einzubeziehen. 

Aufmerksam hört er auch den Anliegen der Hedelfinger zu. Etwa, warum Bürger und Bezirksbeirat eine Flüchtlingsunterkunft ablehnten auf der Wiese am Dürrbach. Mehr Geflüchtete sollen an der Amstetter Straße unterkommen. Untersucht werde derzeit auch, wie der Bußbach renaturiert werden könne, erfährt der OB am Waldheim Hedelfingen, letzte Station seiner Sommertour.

Der OB resümiert schmunzelnd. „Schön, aber so anstrengend war noch keine Tour.“ Petra Mostbacher-Dix

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