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Wangen: Ein Weg weniger über den Neckar

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Wangen: Ein Weg weniger über den Neckar

Die auch bei Radfahrern beliebte Fußgängerbrücke über den Fluss beim Großmarkt ist marode und muss erneuert werden. Jetzt ist sie erst einmal gesperrt.

Wangen: Ein Weg weniger über den Neckar

Die Brücke führt vom Langwiesenweg in Wangen/Stuttgart-Ost zum Mercedes-Werk. Fotos: Jürgen Brand

Einige Wege führen über den Neckar - aber zum Leidwesen vieler Fußgänger und Radfahrer nur wenige an den Neckar. Oder auf einen der beiden Radwege an beiden Ufern des Flusses. Und eine ausgesprochen beliebte Verbindung ist bis auf weiteres gesperrt, sehr zum Leidwesen auch einiger Mercedes-Benz-Mitarbeiter: die auch von Radfahrern gern genutzte Fußgängerbrücke über B10 und Neckar beim Großmarkt in Wangen. Wer von Wangen ans andere Neckarufer kommen will, muss entweder auf der Inselstraße hinüber nach Untertürkheim fahren oder auf die Gaisburger Brücke ausweichen. In beiden Fällen ist beispielsweise die Radweg-Infrastruktur noch ausbaufähig und es ist nicht so ganz einfach, zu einem der beiden Neckarradwege zu gelangen. Auf der Gaisburger Brücke beispielsweise gibt es offiziell nur auf einer Seite einen Fußs- und Radweg und auch nur auf einer Seite eine Rampe hinunter zum linksseitigen Radweg, also beispielsweise zu Fridas Pier. Am anderen Ufer muss man entweder das Rad steile Treppen hinuntertragen oder weitere Umwege über den Cannstatter Wasen in Kauf nehmen.

Die Treppen zur Brücke sind eigentlich abgesperrt - aber nicht allen scheinen die Absperrungen zu gefallen. Was aber wegen der Absturzgefahr lebensgefährlich ist.
Die Treppen zur Brücke sind eigentlich abgesperrt - aber nicht allen scheinen die Absperrungen zu gefallen. Was aber wegen der Absturzgefahr lebensgefährlich ist.

Deswegen ist die Fußgängerbrücke beim Großmarkt auch bei Radfahrern so beliebt. Auf Großmarktseite führt eine bequem zu fahrende Rampe hinauf auf die Brücke. Auf der anderen Seite muss man zwar die ebenfalls steilen Treppen mit Rad bzw. Kinderwagenschienen nehmen. Aber man ist schnell unten am Neckarufer, sei es zum Spazierengehen oder um eine kleine Radtour zu machen. Und Mercedes-Benz hat dort sogar einen kleinen Zugang zum Werk Untertürkheim mit Fahrrad-Abstellplätzen für Mitarbeiter. 

Um so schmerzhafter ist, dass genau diese kleine Fußgängerbrücke seit Anfang Mai gesperrt ist. Das Schild „Privatweg - Betreten auf eigene Gefahr!“ hängt dort zwar schon immer. Jetzt versperren aber große Absperrgitter den Weg, überall hängen „Fußgänger verboten“-Schilder und „Betreten verboten! Lebensgefahr!“ Der Grund für diese drastischen Maßnahmen ist: Auch diese Brücke über den Neckar ist - wie bekanntermaßen einige andere zum Beispiel in Bad Cannstatt auch - marode.

Anfang Mai seien bei einer Prüfung der Brücke Schäden durch Korrosion festgestellt worden, teilt die Stadt auf Anfrage mit. Vor allem Stahlwinkel, auf denen die Betonplatten aufliegen, seien betroffen. Diese Beton-platten ermöglichen aber erst das Passieren der eigentlich für große Leitungen zwischen Kraftwerksgelände Gaisburg und Mercedes-Werk genutzten Neckarquerung. Sozusagen erschwerend kommt dazu, dass unter diesen nicht gerade leichten Betonplatten der Verkehr der B10 fließt, manchmal auch steht.

Zur Sicherheit der Fußgänger, Radfahrer und vor allem eben auch der Autofahrer auf der Bundesstraße beschloss das Tiefbauamt, die Betonplatten erst einmal auszubauen, was auch umgehend im Zeitraum vom 11. bis 13. Mai geschah. Deswegen ist die Brücke nicht mehr sicher begehoder befahrbar und rigoros abgesperrt.

Größere Umwege - Lösung muss noch erarbeitet werden

„Das Tiefbauamt geht davon aus, dass das öffentliche Interesse einer Fußgängerquerung an dieser Stelle so groß ist, dass eine Erneuerung des Fußgängerstegs realisiert wird“,teilt die Stadt mit. „Eine geeignete Lösung, die auch die Anforderungen an Betrieb und Unterhaltung über der stark befahrenen B 10 bestmöglich erfüllt, muss erst noch erarbeitet werden.“ Ob dabei auch die Interessen von Radfahrern berücksichtigt werden, also beispielsweise durch eine Rampenlösung auch am Untertürkheimer Ufer, wird dabei offen gelassen. Eine kurzfristige Interimslösung scheint nicht in Sicht: „Wir können die zeitliche Perspektive im Moment noch nicht abschätzen“, so die Stadt. Das bedeutet, dass Fussgänger, Radfahrer und Mercedes-Benz-Mitarbeiter bis auf weiteres größere Umwege in Kauf nehmen müssen, also in Wangen über die Brücke bei der Staustufe oder eben über die Gaisburger Brücke. So gesehen ist die Stadt also erst einmal wieder ein bisschen weiter vom Fluss abgerückt. Aber vielleicht hat ja das IBA, 27-Team, das sich intensiv auch mit diesem Thema beschäftigt, eine Idee für eine rasche Lösung? Jürgen Brand

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