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Freiberg: Friedensaktion auf dem Schulcampus

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Freiberg: Friedensaktion auf dem Schulcampus

Schüler- und Lehrerschaften des Schulzentrums setzen gemeinsam ein leuchtendes Zeichen für den Frieden. Die Aktion war der Startschuss für weitere gemeinsame Friedensaktionen der Schulen.

Freiberg: Friedensaktion auf dem Schulcampus

Auf dem Schulcampus in Freiberg wurde ein klares Zeichen gegen den Krieg gesetzt. Foto: privatt

In den 80er-Jahren gingen in Deutschland Hunderttausende auf die Straße, um gegen die Stationierung von Atomwaffen und für den Frieden zu demonstrieren. Bewaffnete Konflikte gab und gibt es immer noch. Rund 40 Jahre später haben deshalb die Schülerinnen und Schüler des Schulcampus in Stuttgart-Freiberg wieder ein deutlich sichtbares Zeichen für den Frieden gesetzt – mit fast 1000 Teelichtern haben sie ein großes Peace-Zeichen im Schulhof gestaltet.

Mit Beginn des Krieges in der Ukraine gab es in Mühlhausen einmal im Monat ein ökumenisches Friedensgebet. Auf Initiative der evangelischen Kirche trafen sich Friedensbewegte vor der Veitskapelle gegenüber dem Bezirksrathaus. Mittlerweile dauern die militärischen Auseinandersetzungen schon fast zwei Jahre an, und im Nahen Osten wird nun auch noch gekämpft. Die Schülerinnen und Schüler des Schulcampus Freiberg wollten all dem ein demonstratives Zeichen des Friedens entgegensetzen.

Beteiligt an der Friedensaktion vor den Weihnachtsferien waren Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer vom Eschbachgymnasium, von der Kreuzsteinschule, dem Sonderpädgogischen Bildungs- und Beratungszentrum Lernen, und der Helene-Fernau-Horn-Schule, dem Sonderpädagogischen Bildungszentrum Sprache sowie Vertreterinnen und Vertreter der Berthavon-Suttner-Gemeinschaftsschule. Am Anfang sei die Frage gestanden, was Frieden für jeden einzelnen bedeutet, berichtet Tanja Meyer, die Rektorin der Kreuzsteinschule. Als Antworten seien kein Streit, keine Beleidigungen, Versöhnung, kein Krieg, Freundschaft oder sich wohlfühlen gekommen.

Um auch nach außen ein sichtbares Zeichen für Frieden zu setzen und sich gemeinsam für eine friedliche Welt stark zu machen, trafen sich fast 1000 Menschen kurz vor dem Ferienbeginn morgens auf dem Schulcampus. Bereits am Vortag hatten dort einige Beteiligte ein großes Peace-Zeichen auf den Schulhof gezeichnet, dass im Rahmen ihrer Friedensaktion mit Lichtern zum Leuchten brachten. Dafür hätten alle Gläser mitgebracht, die dann mit Teelichtern befüllt wurden. „Nach und nach entwickelte sich das Symbol des Friedens und strahlte mit seinem Licht“, berichtet Schulleiterin Meyer.

Als alle brennenden Kerzen aufgestellt waren, sangen die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen gemeinsam den Kanon „Mache dich auf und werde Licht“. Denn die Lichter von Freiberg sollten Wärme, Freude, Besinnlichkeit und Frieden in die Welt bringen. Die fast 1000 Lichter auf dem Schulhof des Eschbachgymnasiums sollten zugleich auch einen entscheidenden und eindrücklichen Anfang darstellen. Denn – darin seien sich alle einig gewesen – Frieden beginne in einem selbst. Mit Respekt, Toleranz und gegenseitigem Verstehen. Wer inneren Frieden spüre, könne ihn nach außen tragen, so Tanja Meyer. „Frieden beginnt im Kleinen und kann Großes bewirken“, sagt die Rektorin. Und manchmal brauche Frieden Mut, aufeinander zuzugehen, um wieder Versöhnung zu finden.

Diesen Mut hätten die Schulen mit dieser Aktion bewiesen. „Aktiv werden, ins Handeln kommen, den ersten Schritt machen und einander die Hand reichen, dieses Ziel und Motto konnte ganz klar in die Tat umgesetzt werden.“

Die Schüler in Freiberg haben Mut für eine tolle Aktion bewiesen. Foto: Eva Herschmann
Die Schüler in Freiberg haben Mut für eine tolle Aktion bewiesen. Foto: Eva Herschmann

Die Aktion war der Startschuss für weitere gemeinsame Friedensaktionen der Schulen. Für die Pädagogen werde ein „praxisorientierter Grundlagenkurs Friedensbildung“ angeboten, erklärt Tanja Meyer. Außerdem sei es das Ziel, noch in diesem Schuljahr eine schulübergreifende Kunstausstellung mit Galerierundgang zum Thema Frieden auf die Beine zu stellen. „Die Schülerinnen und Schüler können sich daran mit Bildern, Filmen, Fotos, Skulpturen oder anderen künstlerischen Arbeiten beteiligen.“ Niedrigschwellig solle auf diese Weise Frieden einziehen, erklärt die Schulleiterin. „Frieden unter den Schülern und Lehrern, zwischen den Schulen, auf dem Freiberg und natürlich in der Welt.“

Ralf Bohlmann, Mühlhausens Bezirksvorsteher, war bei der morgendlichen Friedensaktion auf dem Campus dabei und begeistert. Er begrüßt nicht nur das sichtbare Zeichen für den Frieden, das hier gesetzt wurde, ausdrücklich, sondern auch die Zusammenarbeit der Schulen. Die sei in den vergangenen Jahren nämlich nicht immer sichtbar gewesen. Doch die gemeinsame Sache habe sie zusammengebracht, so Bohlmann. „So etwas trägt auch dazu bei, dass der Campus zusammenwächst.“ Dieser Anlass, sich gemeinsam für den Frieden zu engagieren, habe Schüler- und Lehrerschaften zusammengeführt. „Und ich glaube, das hat bei allen was bewirkt.“ Eva Herschmann

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