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Stuttgarter Bezirk: Der Hallschlag im Wandel

„Stadtteil mit einer großen Vielfalt an Kulturen”: Seit 2007 ist der Stadtteil Hallschlag im Bund-Länder-Programm Soziale Stadt. Auch der Travertinpark ist ein Teil des neuen Ganzen

Stuttgarter Bezirk: Der Hallschlag im Wandel

Der Travertinpark im Hallschlag zeigt die grüne Seite des Stadtteils. Fotos: Eva Herschmann

Lange hatte der Stuttgarter Bezirk zwischen Löwentorstraße der im Nordosten der Bahnstrecke Stuttgart-Untertürkheim Kornwestheim im Nordosten und der Neckartalstraße, Haldenstraße und dem Sparrhärmlingweg im Süden mit seinem Image zu kämpfen. „Aber der Hallschlag hat zu Unrecht einen schlechten Ruf“, sagt Bernd-Marcel Löffler, Bezirksvorsteher von Bad Cannstatt. „In den vergangenen zehn bis 15 Jahren hat sich in dem Quartier viel zum Positiven entwickelt.“

Es habe Jahre gegeben, in denen die Bewohner des Viertels ungern ihre Adresse nannten, erklärt Bernd-Marcel Löffler. Doch seit 2007 ist der Stadtteil Hallschlag im Bund-Länder-Programm Soziale Stadt, mit dem die städtebauliche Aufwertung und die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Stadt- und Ortsteilen gefördert wird. Das habe das Bild des Hallschlags nachhaltig verändert, berichtet der Cannstatter Schultes. Wer hätte vor ein paar Jahren gedacht, so Löffler, dass es hier schicke Eigentumswohnungen geben würde. An der Altenburger Steige seien sie vor ein paar Jahren entstanden.

„Das zeigt, wie sehr sich das Image des Hallschlags gewandelt hat.“ Auch die Sanierung des Römerkastells und die Medienwelt, die sich dort und rund um das historische Gemäuer angesiedelt habe, hätten Strahlkraft, seien aber ein Baustein von vielen.

Auch der Travertinpark ist ein Teil des neuen Ganzen. Das Areal, das 2010 eröffnet wurde, ist seit Herbst 2014 - nach einer 14-monatigen Umgestaltung des Kernbereichs des Parks - komplett für die Öffentlichkeit zugänglich. Das Gelände ist als besonders geschütztes Biotop und Grabungsschutzgebiet ausgewiesen, bietet schöne Ausblicke und Einblicke in die geologische Vergangenheit des südlichen Hallschlags, der nachweislich zu den am frühesten besiedelten Gebieten auf der heutigen Stuttgarter Gemarkung zählt. „Hier zeigt sich der Hallschlag von seiner grünen Seite“, sagt Bernd-Marcel Löffler.

„Stadtteil mit einer großen Vielfalt an Kulturen”

Nicht nur bauliche Veränderungen haben den Stadtteil vorangebracht, sondern vor allem die rund 8000 Menschen, die hier leben, erklärt Bernd-Marcel Löffler. „Wir sind ein Stadtteil mit einer großen Vielfalt an Kulturen und einer Aufbruchstimmung in der Bevölkerung.“ Seit 2020 existiert das Projekt „Nachhaltig im Hallschlag“, bei dem unterschiedlichste Protagonisten - Kirchen, Einrichtungen, Organisationen, interessierte Bürgerinnen und Bürger - sich austauschen, vernetzen und nach konkreten Möglichkeiten suchen, nachhaltiges und umweltfreundliches Wohnen und Lebens im Wohngebiet Hallschlag umzusetzen. Eine Müllsammelaktion fand schon statt, und in diesem Jahr wurde der „Wandernde Mittagstisch“ eingeführt. An acht verschiedenen Stellen im Hallschlag kochen bis zum Ende des Jahres Ehrenamtliche und Hauptamtliche einmal im Monat für ihre Mitbürger und Nachbarn. Beim ersten Gemeinschaftsessen im April wurden im Rupert-Maier-Gemeindehaus Linsenbolognese mit Spaghetti und Salat sowie zum Nachtisch Apfelmus mit Sahne aufgetischt.

„Die Aktion soll Gemeinschaft stiften und Nachhaltigkeit fördern“, sagt Lisa Langosch, die Projektleiterin. Das scheint zu gelingen. Der Wandernde Mittagstisch werde toll angenommen, er bekomme nur positive Rückmeldungen, sagt der Bezirksvorsteher Löffler. „Ich glaube, die Leute leben heute viel lieber in ihrem Hallschlag als noch vor ein paar Jahren.“ Eva Herschmann

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