Christoph Weiss, Bego-Geschäftsführer, und Zahnarzt Gerhard Cube (r.) übergeben einen Scheck an Stefan Nägele vom Förderkreis (Mitte). Foto: jo Quelle: Unbekannt

Stuttgart (jo) - Seit 1992 unterstützt Zahnarzt Gerhard Cube durch seine Zahngold-Aktion krebskranke Kinder in Stuttgart. In 25 Jahren hat Cube mit seinen Kollegen nahezu fünf Millionen Euro zusammengetragen.

Cube und seine Mitstreiter sammeln das Zahnaltgold ihrer Patienten, wenn diese das Edelmetall für den guten Zweck zur Verfügung stellen wollen. Anschließend entfernt die Bremer Goldschlägerei, kurz Bego, das Gold aus den Zahnfüllungen. Ohne, dass sie für diese Arbeiten etwas berechnet. Für sein Engagement wurde Cube 2014 mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Im vergangenen Jahr sammelten etwa 100 Zahnärzte rund zwölf Kilogramm Altgold. Der Erlös beträgt 196 119,78 Euro. Das Geld kommt zum großen Teil (176 000 Euro) dem Förderkreis krebskranke Kinder zugute. „Für uns ist die Zahngold-Aktion ein Zubrot, mit dem wir tolle Projekte finanzieren können“, sagt Stefan Nägele, Vorsitzender des Förderkreises krebskranke Kinder. Der Verein unterstützt betroffene Familien sowie die kinderonkologische Station am Olgahospital. Etwa durch den Einsatz zusätzlicher Pflegekräfte oder die finanzielle Unterstützung der betroffenen Familien. Außerdem können Eltern und Geschwister für die Dauer der Behandlung im vereinseigenen Gebäude „Blaues Haus“, in der Nähe des Krankenhauses, wohnen.

Direkt ans Olgahospital werden 20 000 Euro gespendet: Mit 10 000 Euro wird die Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin unterstützt. Dieselbe Summe erhält die Kindergastroenterologie, die Abteilung für chronische Magen-Darm und Lebererkrankungen, am Olgahospital. Mittlerweile ist der Betrag aus der Zahngold-Aktion von Cube zu einer wichtigen Unterstützung für das Kinderkrankenhaus geworden, sagt Axel Enninger, Leiter des Zentrums für Kinder-, Jugend- und Frauenmedizin. Was einst im Kleinen, etwa mit der Anschaffung von Spielzeug, begann, ist heute eine wichtige finanzielle Hilfe für die Kindergastroenterologie. Beispielsweise wurden die Spendengelder in die technische Ausstattung der Station investiert.

Der Betrag, der durch das Sammeln des Zahnaltgolds zur Verfügung gestellt werden konnte, wuchs seit Anfang der 1990er-Jahre stetig an: Im ersten Jahr waren es knapp 18 000 Euro. Die Anzahl der beteiligten Zahnärzte hat sich jedoch in den letzten Jahren verringert, da viele eigene Wohltätigkeitsprojekte durchführen. „Der steigende Goldpreis konnte diese Entwicklung jedoch ausgleichen“, sagt Cube, der hofft, dass sein Sohn Ruben einmal die Aktion weiterführen werde. Zahnarzt ist er bereits.