Der Zeiss-Sternenprojektor wurde 2001 ins Stuttgarter Planetarium eingebaut. Mittlerweile aber ist das Gerät altersschwach - immer wieder fällt es aus. Foto: Steegmüller Quelle: Unbekannt

Stuttgart (eh) - Was lange währt, wird endlich gut: Der Gemeinderat hat im städtischen Doppeletat 2018/2019 gut eine halbe Million Euro für die Generalüberholung des Planetariums-Projektors bereitgestellt. Die Modernisierung des altersschwachen Gerätes soll im nächsten Jahr erfolgen.

Im April 2016 wurde das für 5,2 Millionen Euro runderneuerte Stuttgarter Planetarium wiedereröffnet. Allerdings teilweise mit alter Technik: Für die Generalüberholung des Zeiss-Sternenprojektors reichte das Geld nicht. Bei den Etatberatungen vor zwei Jahren hatte die schwarz-grüne Ratsmehrheit die erforderlichen 340.000 Euro gestrichen. Mittlerweile sind die Kosten gar auf 546.000 Euro gestiegen, weil weitere Bauteile erneuert werden müssen. Diese Kröte musste der Gemeinderat bei den diesjährigen Etatberatungen schlucken: Der Zustand des Geräts ist so gravierend, dass bei einem erneuten Aufschub der Reparatur auf kurz oder lang die Stilllegung des „Universarium IX“ droht. Ersatz bei einem Gerät dieses Alters zu bekommen, werde zunehmend schwieriger, hatte Kulturbürgermeister Fabian Mayer die Fraktionen auf die aus Sicht der Verwaltung zwingend notwendige Investition vorbereitet. Schon heute fällt der gut 16 Jahre alte Projektor immer wieder aus, gelegentlich muss das Planetarium auf Sternenvorstellungen gar verzichten. Zwar sind dank der neuen digitalen Ganzkuppel-Projektionsanlage zumindest alternative Programme - beispielsweise virtuelle Flüge in ferne Galaxien oder Reisen in den menschlichen Körper - möglich. Auf Dauer freilich ist dieser Zustand nicht hinnehmbar. Denn ein Planetarium ohne Sternenhimmel ist wie ein Auto ohne Motor - möglich, aber sinnlos. Und deshalb stand die Generalsanierung des Projektors auf Mayers Prioritätenliste ganz weit oben. Ohne große Diskussion hat der Gemeinderat das Vorhaben bewilligt. Die 546.000 Euro teure Modernisierung soll im nächsten Jahr erfolgen - voraussichtlich in den Sommerferien, denn die Techniker von Zeiss werden mehrere Tage im Einsatz sein, um die einzelnen Bauteile zu überprüfen und zu erneuern. Zugleich können sie einen neuen Kuppeldemonstrator einbauen. Auch dieser 93.000 Euro teuren Maßnahme hat der Gemeinderat zugestimmt.