Schon seit einigen Jahren wird für die Kreuzung Seeblick-/Kochelseeweg ein Kreisverkehr gefordert. Foto: Frey Quelle: Unbekannt

Von Iris Frey

Ein neun Jahre alter Junge ist am 1. August im Seeblickweg auf dem Nachhauseweg von einem Auto erfasst worden. Er wurde so schwer verletzt, dass er tags darauf verstarb. Jetzt fordern Anwohner einen Zebrastreifen. Der Grund: Die Straße zwischen Hofen und Neugereut gilt schon lange als „Rennstrecke“, auf der sich vor einigen Jahren schon einmal ein tödlicher Unfall ereignet hatte. Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann will wegen eines Zebrastreifens auf die Ämter zugehen.

Grablichter, Blumen und einige Plüschtiere sind heute noch stumme Zeugen für den furchtbaren Unfall, der sich kurz nach der Tankstelle im Seeblickweg vor knapp drei Wochen ereignet hatte. Mittlerweile haben die Bewohner des Hauses Kochelseeweg 50 reagiert, 35 Unterschriften gesammelt und an Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann geschrieben. Sie plädieren in dem Schreiben nach dem erneuten tödlichen Fußgängerunfall, dass endlich und zeitnah ein Zebrastreifen an der für Passanten sehr gefährlichen Überquerung der Kreuzung Seeblickweg angebracht wird. „Zebrastreifen würden dann auch die Raser von und nach Neugereut dazu zwingen, ihre Geschwindigkeit zu drosseln“, erklären die Anwohner. Denn an das vorgeschriebene Tempo 50 halten sich an der abschüssigen Straße vor allem in Fahrtrichtung Hofen nur die wenigsten.

Sie machen zudem auch darauf aufmerksam, dass vor allem für auf Gehhilfen angewiesene Fußgänger es während der Hauptverkehrszeiten äußerst schwierig und gefährlich sei, sicher über die Straße zu kommen. Auch müssen Fußgänger auf die aus der Benzenäckerstraße kommenden Abbieger Richtung Neugereut achten. Das Aufstellen eines Pappkameraden als Warnung an die Fußgänger sei in diesem Zusammenhang keine Dauerlösung, meinen die Anwohner. Das Schild, dass einige Tage nach dem Unfall dort stand, wurde wieder entfernt.

Der Kreuzungsbereich wird seit Jahren von Anwohnern mit dem verweis auf die Raser kritisiert. Das weiß auch Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann. Eine Lösung, um die Geschwindigkeit der Autos zu drosseln, ist schon seit geraumer Zeit in Planung: ein Kreisverkehr. „Mittel dazu sind noch nicht im städtischen Haushalt angemeldet, aber das Gebiet der Sozialen Stadt Neugereut ist erweitert worden, um den geplanten Steg über den Seeblickweg/Ecke Zuckerbergstraße und den Kreisverkehr mit aufzunehmen“, sagt Ralf Bohlmann. Bislang gebe es noch kein Geld. Eine Kombination zwischen Kreisverkehr und Fußgängerüberweg würden die Anwohner begrüßen. Allerdings müsse die Realisierung so schnell wie möglich angegangen werden.

„Nicht umsonst wird der Kreisverkehr dort gefordert, weil wir wissen, dass da eine problematische Stelle ist“, so Bohlmann. Durch den tragischen Todesfall habe es jetzt natürlich eine neue Dynamik bekommen. Er habe großes Verständnis für den Wunsch der Bürger, der sich auch der Unterstützung seitens des Bezirksbeirates, was die Temporeduzierung im Seeblickweg angeht, sicher sein kann. Einem entsprechenden Antrag der Freien Wähler wurde bereits zugestimmt. Darin wird die Verwaltung aufgefordert, zu prüfen, die eine Spur im unteren Seeblickweg zu belassen, um Renner-Fahrten zu verhindern.

Bezirksvorsteher Bohlmann will auf die städtischen Ämter zugehen und fragen, ob man nicht übergangsweise einen Zebrastreifen dort machen könnte, solange bis die Lösung mit dem Kreisverkehr kommt.

Am 1. August war ein neun Jahre alter Junge, der im Seeblickweg unvermittelt über die Straße gelaufen ist, von einem Auto erfasst worden und einen Tag später seinen schweren Kopfverletzungen erlegen. Laut Polizei ist der Bereich kein Unfallschwerpunkt. Anwohner plädieren für Radarüberwachung und Geschwindigkeitskontrollen und verweisen auf die Blitzer-Einsätze in der Hofener Straße, zuletzt am 16. August.