Kunstlehrerin Britta Pfannenkuchen hat Fine und Emilia (rechts) im Kunstunterricht an der Jörg-Ratgeb-Schule bei der Gestaltung des Plakats unterstützt. Quelle: Unbekannt

(jo) - Großes Staunen am Max-Eyth-See: Taucher haben am Samstag große Mengen Müll aus dem Wasser gefischt. Die Aktion soll das Bewusstsein für mehr Sauberkeit im und um das Gewässer schärfen.

Ein Einkaufswagen, ein Fahrrad, Grills, Gartenstühle, ein Boot und zahlreiche Glasflaschen sind nur ein kleiner Teil der „Beute“, die am Samstag aus dem Max-Eyth-See gefischt wurde. „Puh, wie das stinkt“, sagte einer der Taucher, als er aus dem Wasser stieg. Der Geruch kam vom Grund des Sees und hatte sich in seinem Neoprenanzug festgesetzt. Bei ihrer Arbeit wühlten die Taucher den Schlamm dort auf, um den Müll und den Schrott ans Tageslicht befördern zu können. Gemeinsam mit der DLRG befreiten Taucher des Polizeisportvereins und des Tauchclubs Manatees der Uni Stuttgart, begleitet von der wissenschaftlichen Tauchgruppe der Uni Stuttgart bei der Aktion „Let‘s putz“ den Uferrand des Gewässers vom Unrat, der sich hier über viele Jahre angesammelt hatte. Geholfen haben dabei der Förderverein Sicheres und Sauberes Stuttgart, 70 Anwohner, die die Wege und die Plätze um das Gewässer reinigten, sowie Schüler der Jörg-Ratgeb-Schule. Die Kinder gestalteten für die Aktion im Kunstunterricht Plakate, die nun am Wegesrand stehen. Die bunten Schilder sind bei den Eingängen der Haltestellen Wagrainecker sowie Max-Eyth-See angebracht. Sie sollen Besucher, Angler, Picknicker und Sportler darauf aufmerksam machen, den See und die Wiesen sauber zu halten. Auf den Plakaten sind im Vordergrund Tiere zu sehen, die durch Kollagentechnik angefertigt wurden - der Hintergrund wurde von den Schülern bemalt und die Sprüche selbst getextet.

Angeregt hat die Reinigungsaktion Ralf Bohlmann, Bezirksvorsteher von Mühlhausen. „Vor rund 20 Jahren haben Taucher einen Teil des Uferbereichs abgetaucht und große Abfalltonnen, Waschmaschinenteile und Heizungsradiatoren aus dem Wasser geborgen.“ Unterstützt wurde Bohlmann unter anderem vom Förderverein Sicheres und Sauberes Stuttgart, der „mit diesem Appell ein Zeichen für ganz Stuttgart setzen will“. Der Vereinsvorsitzende Klaus Thomas sagte: „Der Max-Eyth-See ist eines der beliebtesten Stuttgarter Naherholungsgebiete. Die intensive Freizeitnutzung darf nicht zu einer Vermüllung und damit zur Zerstörung führen.“ Im Jahr 2005 waren es in Stuttgart 5018 Tonnen Müll im öffentlichen Raum, zwischenzeitlich ist die Zahl auf 5882 Tonnen angestiegen. Deshalb müsse man dringend ein Umdenken der Bevölkerung anstoßen, sagte Thomas.