Bad CannstattViele Wohngebiete in Bad Cannstatt sind verkehrsberuhigte Zonen, in denen Tempo 30 gilt. Ausnahmen bilden hier die sogenannten Vorbehaltsstraßen. Das sind Verkehrswege, auf denen der überörtliche Verkehr gebündelt wird, um angrenzende Tempo-30-Zonen zu entlasten.

Das Problem in vielen dieser Zonen: Nicht alle Autofahrer halten sich – ob bewusst missachtend oder einfach unaufmerksam – an diese Geschwindigkeitsbeschränkungen. Und das, obwohl viele dieser Bereiche in der Nähe von Schulen, Kitas, Seniorenheimen und Krankenhäusern eingerichtet wurden.

Das stößt auch der CDU-Bezirksbeiratsfraktion Bad Cannstatt sauer auf. Diese schlägt nun in einem Antrag an die Verwaltung – neben den bisherigen Geschwindigkeitskontrollen durch die Polizei oder herkömmlicher Radarüberwachung – den verstärkten Einsatz von Tempoanzeigen vor. Diese Anzeigen stellen die gefahrene Geschwindigkeit der Autofahrer fest und signalisieren – mit einem grünen oder roten Smiley – ob das Tempolimit eingehalten wird. Diese sollen dann im Wechsel vorrangig zunächst in der Theodor-Veiel-Straße im Bereich des Kindergartens, in der Remstalstraße im Bereich der Schulen sowie an der Straße Roter Stich eingesetzt werden. Dort sind die Anwohner genervt und beschweren sich seit einer Weile über Raser, die die Verbindungsstrecke zwischen Robert-Bosch-Krankenhaus und Zuffenhausen-Rot nutzen.

Der größte Vorteil dieser Smiley-Anlagen ist der psychologische Druck: Dem Fahrer wird seine eigene Geschwindigkeit vor Augen geführt, worauf die meisten reagieren, indem sie den Fuß vom Gas nehmen, falls sie zu schnell unterwegs sind. Da Geschwindigkeitsdisplays nicht genutzt werden, um den Fahrer zu strafen, sondern ausschließlich der Erziehung dienen, genießen Dialog-Displays in der Bevölkerung eine hohe Akzeptanz. Zudem gibt es verglichen mit gewöhnlichen Verkehrsschildern keinen Gewöhnungseffekt, da die Smileys durch verschiedene Farben und Bewegungen auffälliger sind.