Die neuen Schülerlotsen sind nun in ihr Amt eingeführt und helfen ihren Mitschülern sicher über die Straße. Foto: Gökalp Quelle: Unbekannt

(erg) - Es ist ein gewohntes Szenario vor der Altenburgschule: Eltern fahren ihre Kinder bis vor den Schulhof und halten dafür meist im Halteverbot. Damit stellen sie häufig eine Gefahr für die anderen Schulkinder dar. Um das Problem in den Griff zu kriegen, setzt die Altenburgschule Schülerlotsen ein. Letzen Freitag wurden die neu ausgebildeten Verkehrshelfer in ihre Arbeit eingeführt.

„Wer Schülerlotse werden will, der muss sich auf der Straße durchsetzen können“, sagt Polizei-Oberkommissar Stefan Janthos. Er ist für die Ausbildung der Verkehrshelfer verantwortlich und wählt diese auch in der Altenburgschule mit größter Sorgfalt aus. Es gibt zwei Prüfungen zu bestehen, bevor die Kinder auf die Straße dürfen. Zunächst gibt es einen theoretischen Teil, in dem die Kinder wichtige Details über die Straßenverkehrsordnung, Bremswege und ihre täglichen Aufgaben lernen. Dazu gehört, ihren Mitschülern über die Straße zu helfen. Denn morgens ist vor Unterrichtsbeginn die Hauptverkehrszeit, in der die „Eltern-Taxis“ unterwegs sind.

Da die Lotsen bereits seit einem Jahr eingesetzt werden, helfen die erfahreneren Verkehrshelfer dem Nachwuchs dabei, sich an ihr neues Amt zu gewöhnen. Einer der neuen Lotsen, der am Freitag seine Prüfung erfolgreich bestanden hat, ist der 13-jährige Antonio. Er hat sich auch darauf vorbereitet, dass einige Eltern sie schlichtweg ignorieren und weiterfahren wollen. „Wenn ich ein Auto nicht aufhalten kann, dann springe ich eben zur Seite“, sagt er. Mit Warnweste und Mütze wird er gut sichtbar für die Verkehrsteilnehmer sein. Dennoch ist er motiviert und freut sich auf seinen ersten Einsatz. Was er bei seiner Ausbildung mit Oberkommissar Janthos gelernt hat, will er auch privat umsetzen. „Ich kann hilfsbedürftigen Menschen immer über die Straße helfen.“

Auch wenn die Schüler ihre Aufgabe mit Engagement ausführen, reicht es meist nicht. Daher sind jeden Morgen auch Eltern im Einsatz, die die Straße von der anderen Seite bewachen. „Dennoch halten Personen oft im Halteverbot und fahren riskante Manöver, um ihre Kinder abzuliefern“, sagt Rektorin Katrin Steinhülb-Joos. Sie wünscht sich mehr Maßnahmen, um den Verkehr vor der Schule zu reduzieren. Ein Zebrastreifen beispielsweise sei nicht umsetzbar. Im vergangenen Jahr hat die Schule bereits vermehrt Aufmerksamkeit dafür bekommen, da das Problem mit den Eltern-Taxis bei ihnen besonders groß ist.