Die Jugendfarm in Freiberg bietet unter anderem Freizeitangebote mit Pferden an. Der Bezirksbeirat fordert nun eine bessere Personalausstattung für die Einrichtung. Foto: Eva Herbert (z) - Eva Herbert (z)

Der Bezirksbeirat Mühlhausen fordert für die Jugendfarm Freiberg eine bessere Ausstattung, eine Aufstockung des Personals um 100 Prozent, auch angesichts gestiegener Anforderungen in der Betreuung von Schulkindern.

Freiberg Nachdem im vergangenen Oktober Eva Herbert im Bezirksbeirat Mühlhausen die Lage der Jugendfarmen erläutert hat und auf die Personalnot hingewiesen hat, hat der Bezirksbeirat Mühlhausen reagiert und einen interfraktionellen Antrag verabschiedet. Dieser soll den Fortbestand und das Programmangebot der Jugendfarm Freiberg und des Abenteuerspielplatzes NeuSteinHofen in Hofen gewährleisten. Dies sei mit den zur Verfügung stehenden Personal- und Sachmittelzuschüssen nicht mehr zu gewährleisten, stellen die Antragssteller von SPD, CDU, Freie Wähler, Grünen und SÖS-Die Linke fest.

Die Fraktionen erklären zudem in ihrem Antrag, dass es nicht zumutbar sei, dass Regelbetrieb und Programmangebote nur in Kombination mit Ehrenamtlichen am Laufen gehalten werden können und aus finanziellen Gründen Angebote zurückgefahren werden müssen.

Der Bezirksbeirat Mühlhausen fordert die Stadtverwaltung zu folgenden Maßnahmen zum Erhalt der Jugendfarmen und Abenteuerspielplätzen im Stadtbezirk auf: Das Personal solle um hundert Prozent aufgestockt werden. Die Förderetats sollen erhöht werden und die Sachkostenzuschüsse entsprechend dem tatsächlichen Bedarf zur Gewährleistung der Planungssicherheit der Einrichtungen erhöht werden. Die Landschaftspflege und der Erhalt des Geländes sollen übernommen werden entsprechend den geltenden Richtlinien für sonstige Kinderspielplätze.

Außerdem fordern die Fraktionen, dass die Stadt die Kosten zur Durchführung von Ausbildungsmaßnahmen übernimmt. Zudem sollen die Förderrichtlinien der Stadt für Jugendfarmen und Aktivspielplätze in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt überarbeitet und dem tatsächlichen Bedarf angepasst werden. Dabei soll im Fokus die bessere personelle Ausstattung der Plätze stehen. Die Stadt soll die Ausbildungskapazität auf den Jugendfarmen und Aktivspielplätzen fördern. Dies würde, so die Antragssteller, im Synergieeffekt dazu beitragen, dem Fachkräftemangel an Pädagogen in Stuttgart entgegenzuwirken, etwa durch Praktikantenplätze innerhalb der Erzieherinnen-Ausbildung.

In ihrer Begründung erklären die Fraktionen, dass die Jugendfarmen und Abenteuerspielplätze noch zu den wenigen Orten gehören, in denen Großstadtkinder noch mit der Natur in Berührung kommen. Es soll in aller Interesse sein, diese Orte sozialen Miteinanders dauerhaft zu erhalten. Sie leisteten einen wichtigen Beitrag zur Integration und zum Zusammenhalt der Stadtgesellschaft. Kinder können hier Natur und Tiere erleben und können so ein soziales Verantwortungsbewusstsein entwickeln. Zudem verweisen die Fraktionen darauf, dass die Förderung in den vergangenen 20 Jahren weder der Inflation noch dem tatsächlichen Bedarf angepasst worden sei. Der Bezirksbeirat hat dem Antrag zugestimmt.

Auch in anderen Jugendfarmen in der Stadt gibt es Forderungen nach mehr Personal (wie berichtet). Auch hier sind die Anforderungen an die Einrichtungen gestiegen durch die Veränderungen der Betreuung der Schulkinder.