Am Feuerbach gibt es noch bis März Vermessungen zur Flussgebietsuntersuchung für ein Hochwasser-Gutachten. Foto: Archivfoto: Iris Frey - Archivfoto: Iris Frey

Nicht nur in der Bachhalde wird derzeit der Feuerbach untersucht, um ein Gutachten zu erstellen, bezüglich Hochwasserschutzmaßnahmen. Die Untersuchung soll 2021 fertig sein.

MühlhausenAm 7. Juni 2018 hieß es in Mühlhausen entlang der Mönchfeldstraße und Arnoldstraße „Land unter“. Eine riesige Hochwasserflut hatte sich über den alten Ortskern erstreckt. Das Wasser schoss die Weinhänge und auch die Veitstraße hinab. Die Flutwelle kam aber vor allem vom Feuerbach aus der Bachhalde. Autos wurden mitgerissen, zahlreiche Keller liefen in den Häusern voll. Jetzt erstellt die Stadt ein Gutachten zum Hochwasser, um daraus Handlungsschlüsse ableiten zu können. Deshalb gibt es derzeit eine Flussgebietsuntersuchung. Entlang des Feuerbachs und seiner Zuflüsse werden Vermessungsarbeiten durchgeführt.

Laut Wasserhaushaltsgesetz sind die Eigentümer und Besitzer, der an die Gewässer grenzenden Grundstücke, Bauten und sonstigen Anlagen sowie die Inhaber von Wassernutzungsrechten verpflichtet, die zur Gewässerunterhaltung erforderlichen Arbeiten am Gewässer und auf den Ufergrundstücken zu dulden.

Konzept im Frühjahr fertig

Wie Jürgen Mutz, der Leiter des Tiefbauamts auf Nachfrage erklärt, wurde zur Verbesserung der Hochwassersituation am Feuerbach die Flussgebietsuntersuchung einschließlich Entwicklung eines Hochwasserschutzkonzeptes beauftragt. Bei den angekündigten Vermessungsarbeiten am Feuerbach werden unter anderem die Gewässersohle, Brücken sowie die Uferbereiche aufgenommen. „Die gesammelten Daten stellen eine wichtige Grundlage für die Untersuchung dar“, so Mutz. Die Flussgebietsuntersuchung werde im Auftrag des Tiefbauamts durch das Ingenieurbüro Winkler und Partner aus Stuttgart durchgeführt.

Die Untersuchung mit Hochwasserschutzkonzept werde den Angaben zufolge voraussichtlich im Frühjahr 2021 fertiggestellt sein. Anschließend soll mit den vertieften Planungen konkreter Hochwasserschutzmaßnahmen begonnen werden, erklärt Mutz. Und das wird genau untersucht: Bei der Flussgebietsuntersuchung werden die Wechselwirkungen von Niederschlag und Abflussverhalten des Feuerbachs untersucht. Dabei finden sowohl die Topographie und der Versiegelungsgrad im Einzugsgebiet des Feuerbachs Berücksichtigung wie auch vorhandene Regenüberlaufbecken, natürliche Retentionsräume (Rückzugsräume) und Engstellen (beispielsweise Brücken) im Gewässerprofil.

Darauf aufbauend kann ein ganzheitliches Hochwasserschutzkonzept für den Feuerbach erstellt werden, das Lösungen zur Verbesserung der Hochwassersituation aufzeigt. Die Ergebnisse der Flussgebietsuntersuchung dienen auch als Grundlage für weitere Renaturierungsmaßnahmen am Feuerbach. „Damit können langfristig zusätzliche Retentionsflächen für den Hochwasserfall geschaffen werden“, so Mutz.

Problem Verdohlung

Die Anwohner entlang des kanalisierten Feuerbachs beobachten, dass der Bach immer wieder sehr schnell ansteigt, wenn es stark regnet. Die Hochwasserwelle im Juni 2018 war durch ein Starkregenereignis bedingt, wie damals Mutz auch im Bezirksbeirat erklärte. So haben die Anwohner immer noch Angst, wenn es plötzlich stark regnet, dass der Pegel des Feuerbachs wieder anschwillt und es wieder zu Überschwemmungen kommt. Das Problem des Feuerbachs ist, dass er an vielen Stellen verdohlt ist und so nur eingeschränkte Auslaufflächen hat. Nun soll das Gutachten, das erstellt wird, in dem Bereich für Verbesserungsvorschläge sorgen.