Die Grünfläche an der Seeadlerstraße wird in einen Naturbeobachtungsraum umgewandelt. Foto: Janey Schumacher - Janey Schumacher

Pläne für den Naturbeobachtungsraum in der Seeadlerstraße werden am 5. Februar vorgestellt. Bienenweiden und Nistmöglichkeiten sollen hier entstehen.

Neugereut I n der Seeadlerstraße soll es künftig blühen: Die mehr als 1000 Quadratmeter große öffentliche Grünanlage vor den Gebäuden Nummer 17 und 19 wird in einen Naturbeobachtungsraum umgewandelt. „Hier entstehen unterschiedliche Biotope“, sagt Melanie Hartmann vom Amt für Stadtplanung und Wohnen. Die Landschaftsarchitektin ist unter anderem für die Konzeption von Blühflächen zuständig. Die Grünanlage ist dafür besonders gut geeignet, weil aufgrund der unterschiedlichen Oberflächen – von Oberboden bis Sand – viele unterschiedliche Pflanzenarten gesät werden können. Wege ausbauen

Konkret sind Bienenweiden sowie spezielle Bereiche für Insekten und Trockenrasen geplant. Dadurch können sich zahlreiche Tierarten ansiedeln. Möglich wird das durch unterschiedliche Pflanzen, die in Stuttgart eher selten vorkommen, für Insekten aber wichtig sind. Die Wildbiene zum Beispiel konkurriert an den ohnehin schon knappen Blühflächen im Stadtgebiet mit der Honigbiene. Allerdings ist die Wildbiene eine sehr spezialisierte Art, etwa wenn es um Nahrungsquellen oder den Bau von Brutzellen geht. Nektar und Pollen finden sie nur an bestimmten Pflanzen, die auch auf der Bienenweide gesät werden – viele Zierpflanzen sind für die Insekten dagegen nutzlos. Aber auch unterschiedliche Nistmöglichkeiten für Bienen, Igel oder Eidechsen werden im Naturbeobachtungsraum angelegt: Insektenhotels, Steine, Trockenmauern sowie Gehölze bieten den Tieren Unterschlupf.

Um den Naturbeobachtungsraum auch für Besucher zugänglich zu machen, werden der bestehende Weg ausgebaut und Sitzgruppen installiert. So können zum Beispiel Schulklassen künftig den Biologieunterricht direkt in der Natur durchführen.

Nachdem bereits die erste Projektskizze zum Naturbeobachtungsraum im vergangenen Jahr Bürgern und Bezirksbeiräten vorgestellt wurde, hat Landschaftsarchitektin Birke Hörner die Pläne weiter ausgearbeitet. Vorgestellt werden diese Entwürfe am 5. Februar, um 18 Uhr bei der Sitzung aller Arbeitskreise der Sozialen Stadt, die im Stadtteil- und Familienzentrum, Flamingoweg 24, stattfindet. Außerdem sind die Pläne am 18. Februar, um 18.30 Uhr, Thema im Bezirksbeirat Mühlhausen, der im Bezirksrathaus, Mönchfeldstraße 35, tagt. Um die Anwohner über das Projekt zu informieren, werden außerdem Flugblätter verteilt, sagt Stadtplanerin Karin Lauser.

Bevor die Grünfläche umgestaltet wird, muss allerdings noch ein Ausschreibungsverfahren durchgeführt werden. Baubeginn könnte frühestens ab Herbst dieses Jahres sein, sagt Hartmann. Wenn alles wie vorgesehen klappt, könnte mit der Bepflanzung im Frühling begonnen werden, sodass es im Sommer nächsten Jahres an der Seeadlerstraße blüht und summt.

Tipps für den Garten

Wiesenflächen nur etwa zwei mal jährlich mähen, möglichst erst nach der Hauptblüte.

Große Wiesen in Abschnitten mähen und Blühinseln stehen lassen.

Mehrjährige heimische Wiesenblumen ansäen anstelle von Rasen.

Einen Teil der abgeblühten Pflanzen bis ins Frühjahr stehen lassen, sie dienen einigen Insektenarten als Nist- oder Überwinterungsplatz.

Auf Dünger verzichten.