Der Imker erklärte den interessierten Kindern bei der Kids Week auf der Kulturinsel, wie die Wabe aussieht und welche Bienen sich in welchen Waben befinden. Quelle: Unbekannt

Aufmerksam schauten, fühlten und hörten die Kinder der Kids Week zu, als Imker Tobias Biesenbach gestern mit den Teilnehmern des besonderen Ferienangebots eine summende Entdeckungsreise im Neckarpark bei der Kulturinsel unternahm.

Von Iris Frey

In einem Kreis saßen die Kinder gestern auf Kisten und verfolgten trotz kühleren Temperaturen mit dicken Jacken, Schals und Mützen ausgestattet, gespannt mit, was Imker Biesenbach ihnen erklärte und zeigte: So demonstrierte er ihnen anhand der Waben, dass in den kleinen Zellen die Arbeiterinnen schlüpfen und in den großen Zellen die Drohnen. Und bei den großen Waben sollte eine Königinzelle entstehen. Doch die war erst einmal nicht ausfindig zu machen.

„Aus einer Wabenscheibe, wie viele Gläser Honig werden dort produziert?“, fragte er in die Runde und gab die Antwort: fünf Gläser. Und dann zeigte Biesenbach den Kindern, wo die Bienen wohnen und arbeiten: Er gab ihnen Einblicke in den Bienenstock. Zuerst hob er den Deckel aus Metall ab, dann den nächsten Deckel aus Holz.

Dann entdeckten die Kinder in dem Kasten verschiedene Platten, teilweise mit Waben. „Den Anfang geben wir vor“, erklärte der Imker und zeigte auf eine Wachsplatte in einem Holzrahmen. Dazu schmelzen die Imker eine alte Wabe, die nicht mehr benützt wird, ein. Sie erhält die typischen Wabenstrukturen. Dann kann das Bienenvolk einziehen. „Das Bienenvolk ist am Anfang noch klein“, sagt Biesenbach, muss aber immer für ausreichend Wärme sorgen. „Im Bienenstock herrscht 35 Grad, fast so wie unter Eurer Jacke“, erklärte der Imker. Das sei wichtig, damit die Brut schlüpfen könne.

Dann erfuhren sie, dass in einem Bienenstock rund 40 000 Bienen leben. Und dass die Bienen den Stock nicht nur nutzen, um ihre Jungen hier aufzuziehen, sondern auch um hier Honig herzustellen. Und jetzt kam der ganz spannende Moment für die Kinder: „Trauen wir uns, mal in das Bienenhaus zu schauen?“ fragte der Imker. Die Kinder bejahten freudig. Dazu entzündete er einen so genannten „Smoker“, der mit Sägemehl gefüllt und dann angezündet für viel Rauch sorgte. Inzwischen hatten die Schnee- und Regenschauer nachgelassen. Ein guter Zeitpunkt, um die Bienen draußen zu besuchen. Vor dem Bereich in den Biergarten der Kulturinsel standen die Bienenstöcke. Biesenbach öffnete einen Stock. Die Kinder blieben ruhig stehen und schauten gespannt. Von Angst keine Spur. Das freute auch Silke Schmidt-Dencker, Geschäftsführerin Kinderfreundliches Stuttgart. „Das Bienen-Projekt ist neu im Angebot bei der Kids Week.“ Es ist eins von 42 Projekten, die für die Kinder im Alter von acht bis 12 Jahren kostenfrei sind durch Spenden, auch des Kolping Bildungswerks, wie Frederik Merz vom Kolping Bildungswerk Württemberg erklärte. Städtische Zuschüsse gebe es keine für die Kids Week, so Schmidt-Dencker. Am Ende bekamen die Kinder neben Bienen-Infobüchlein Wachs für Kerzen, die sie zu Hause im Warmen herstellen durften. Mehr Informationen zum Bienen-Projekt gibt es unter www.probiene.de.