Sopranistin Gina Sanders mit ihrer Cannstatter Förderin Cornelia Viggiani. Foto: Frey Quelle: Unbekannt

(if) - Als Gina Sanders los singt, ist die Überraschung groß: Was steckt in dieser Frau: eine ausdrucksvolle Sopranstimme, die geboren ist für große Konzertsäle, denn in voller Entfaltung, wird all ihre Energie und Kraft spürbar. „O mio babbino caro“ singt sie, „Oh mein lieber Vater“, die Arie aus Gianni Schicchi von Giacomo Puccini. Nicht nur ihr Stimmumfang, sondern auch die Klarheit und exzellente Ausführung begeistern. Die studierte Sängerin offenbart nicht nur, dass sie eine hervorragende Stimmausbildung hat. Nein, wenn sie singt, schlüpft sie in die Rolle, die sie verkörpert. Glaubhaft und beeindruckend. Es ist ein Gesang von hoher Qualität, der die Seele zum Schwingen bringt und ansteckend wirkt.

Sicherlich war es das, was die Cannstatterin Cornelia Viggiani auch 1988 schon fasziniert hat, als sie der Neuseeländerin während ihres Rotary-Stipendiums in Stuttgart, ihre Tür öffnete und sie bei ihr wohnen durfte. Am Ende ihres Studiums musste sie wieder nach Neuseeland, doch die Freundschaft blieb und mündete in ein Engagement, dass Viggiani ihr in Deutschland, insbesondere in Bad Cannstatt und Stuttgart immer wieder Auftrittsmöglichkeiten verschaffte. Viggiani hat Gina Sanders durch ihre Schwester Lydia kennengelernt, die bei Sanders Gesangsunterricht genommen hat. Im elterlichen Haus in Bad Cannstatt begann die Freundschaft.

Im Jahr 2003 fing es an, da hat Sanders ihre Cannstatter Freundin kontaktiert und sie um Hilfe gebeten, damit sie in Deutschland konzertieren kann. Viggiani hat im Kulturcafé „Die Waage“ in Zuffenhausen ein Benefizkonzert organisiert. „Gemeinsam statt einsam“ fand für aidsinfizierte Kinder statt. Mit der Gründerin der Hilfsorganisation planten sie 2004 ein Konzert im Neuen Schloss mit Raymond Sepe, dem Hauptdarsteller des Musicals Miss Saigon, Sanders und Lydia Viggiani. 2008 dann war Bad Cannstatt der Auftrittsort: das Wilhelma Theater. Und die Martinskirche. Dort gab es eine Uraufführung zugunsten eines Waldpiratencamps der Kinderkrebsstiftung. „Lieber Horton“ ist ein Musical von Vladimir Romanov, der es geschrieben hat. „Die Uraufführung in der Martinskirche war toll“, sagt Viggiani. 2008 gab es noch das Konzert „Love’s philosophy“ mit einer Geigerin aus der Schweiz, die Nichte der Nachbarin aus Neuseeland. Weitere Konzerte folgten. Die Uraufführung von „Aqua. Terra. Aaether“, der Vertonung der kleinen Meerjungfrau von Romanov. 2014 gab es einen Auftritt für Sanders in der Liederhalle mit der Neuvertonung von „Stabat mater“ von Romanov. Damit die Konzerte stattfinden können, dafür setzt sich Viggiani ein. „Das Crowdfounding war kein Selbstläufer“, weiß die Cannstatterin, die sich freut, dass auch andere Kulturschaffende wie Bavaria die Projekte unterstützen. Seit 35 Jahren ist Viggiani in der Bankenbranche tätig, hat aber eine künstlerische Ader. „Mit der Gründung von Sponsarts versuche ich, Kulturschaffende zu fördern“, sagt sie. Und Gina Sanders zählt dazu: die ausgebildete Opernsängerin, die in Stuttgart, London, den USA, Australien und Neuseeland studiert hat, in den 30 Jahren ihrer Gesangstätigkeit 60 Opernrollen kennengelernt. Sie ist eine gefragte Jurorin in Neuseeland für Wettbewerbe, Stipendien und Abschlussprüfungen an den Universitäten. Dazuhin kommen mehr als 30 Auftritte im Jahr. Auch ist sie Präsidentin der internationalen Gesellschaft der Gesangslehrer, in dem International Congress of Voice teachers.

Diese besondere Kulturfreundschaft ist nun 13 Jahre alt, vielleicht ein besonderes Glücksjahr, weil die Aufmerksamkeit für sie steigt. Sanders, 55, fühlt sich in Deutschland zu Hause. Ihre Freundin Viggiani, 51, die Sanders als „Foxterrier“ bezeichnet, weil sie für sie so kämpft, hält noch ein Bonbon bereit: Beim Benefizkonzert versteigert sie ein signiertes Trikot der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft.

Am 15. Oktober, findet ein Benefizkonzert statt: „Capture this“ für die Deutsche Kinderkrebsstiftung, bei der Firma Schützinger, Eichwiesenweg 6, 70567 Stuttgart, Beginn 19.30 Uhr. Karten: sponsaarts-events@gmx.de. Zu hören ist eine musikalische Weltreise mit Liedern aus Japan, England, USA, Deutschland und Österreich. Gesungen von Gina Sanders, begleitet am Klavier von Vladimir Romanov, auch mit Stücken aus der Cannstatter Uraufführung „Lieber Horton“.