Der südliche Teil des Zollamts soll abgerissen werden. Im Workshop geht es nun um die Weiterplanung. Foto: Frey - Frey

Die Kulturinsel soll im Neckarpark bleiben. Nun gibt es einen Workshop mit Bürgerbeteiligung am 7. Dezember in der Güterstraße mit Vertretern der Stadt. Dort werden erste Ideen und Vorschläge zur Entwicklung gesammelt.

Bad Cannstatt Die Kulturinsel im Neckarpark hofft darauf mit ihrem Macher Joachim Petzold an der Spitze, dass sie dort weiterhin angesiedelt sein kann. Trotz der vielen Planungen und Bauten drum herum. „Wir gehen davon aus, dass die Maßnahmen in der Zeit realisiert werden können, dass wir bleiben können“, sagt Petzold. Er ist im Gespräch mit den verschiedenen Akteuren der Stadt und hofft darauf, mit Hilfe von Containern auch die Bauzeit im Neckarpark überstehen zu können, dass er im Areal weiterhin bleiben kann.

Petzold erklärt: „Ich hoffe, dass für den Zeitraum des Gebäudeabrisses von Januar bis März 2019 für meine Büros und das Untergeschoss Container gesetzt werden können.“ So solle den Plänen nach ein Teil des ehemaligen Zollamts abgerissen werden. So solle die Container-Lösung bis zum Neubau die Übergangslösung sein.

In der Kulturinsel sind nicht nur Petzolds Mitarbeiter, die für seine Agentur arbeiten, auch sind dort weitere Projekte wie das Urban Gardening, das auch Bewohner aus der Umgebung nutzen, sowie ein Studentenprojekt der Universität Hohenheim als Lehrgarten, welches vom Land und von der Europäischen Union gefördert wird. Auch die Technische Universität Stuttgart ist hier mit dabei. Zudem sind Imker auf der Kulturinsel aktiv, die mit ihren Bienen mit verschiedenen Aktionen Alt und Jung informieren, insbesondere auch Schulen und Kindergärten über die Bedeutung der Bienen aufklären. Es gibt regelmäßig Künstleraktionen, Konzerte, Lesungen, Vorträge, Diskussionen, ein Künstlercafé mit Ausstellungsmöglichkeiten.

Nun soll es einen Workshop mit Bürgerbeteiligung am Freitag, 7. Dezember, in der Kulturinsel geben, um gemeinsam zu planen und Nutzungsüberlegungen für die Kulturinsel anzustellen. Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler erklärt, dass es bei dem Workshop darum geht, was für Nutzungen möglich sind. „Die Kulturinsel als solche soll erhalten bleiben“, so Löffler. Auch Martin Holch vom Amt für Stadtplanung und -erneuerung erklärt, dass es um das Zollamt-Areal geht, welches rund 4000 Quadratmeter umfasst. Es geht um das alte Zollamt und den nördlichen Flügel, welche etwa ein Drittel des Areals einnehmen. „Vom Bebauungsplanverfahren haben wir die große Freiheit, das Grundstück weiterzuentwickeln, so lange wir die Höhenanforderungen einhalten“, sagt Holch. Zwei Nutzer seien für das Areal beim Zollamt gesetzt, so Holch: die Kulturinsel und das Stadtteilhaus als Gemeinwesenangebot. Auch gebe es Restflächen, so Holch. Das Bildungshaus im Neckarpark befindet sich im übrigen südlich auf einem eigenen Grundstück, welches eine Grundschule, Vorschulbetreuung und Erwachsenenbildung mit der Volkshochschule umfasse, wie der Stadtplaner erklärt. „Es ist eine Mehrgenerationenbildung“, so Holch. Er hofft, dass es eine rege Kooperation geben wird. Am 7. Dezember soll nun ein Stimmungsbild eingeholt werden, da gehe es noch nicht um Entscheidungen. Es gehe darum, sich gegenseitig zuzuhören, wo Nutzungs- und Zielkonflikte entstehen. Es wird verschiedene Moderatoren geben, weitere Vertreter von den Fachämtern, die in Gruppen an dem Abend aktiv sind. Holch wird ins Thema einführen und erklären, wo es Spielräume gibt und wo nicht. So werde der südliche Flügel beim Zollamt abgebrochen, Gemeinderat und Bezirksbeirat hätten da anders entschieden. Beim Workshop ist auch ein Architekturbüro vor Ort, welches die Szenarien aus planerischer Sicht bewertet, so Holch.

Beginn des Workshops ist um 17 Uhr. Es soll Start eines Prozesses sein, so Petzold. Er freut sich, dass auch Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler diesen Prozess fördere und zum Workshop komme. Am Runden Tisch sind neben Löffler sechs Ämter, zwölf Vertreter der Stadt und ehrenamtliche der Kulturinsel mit dabei sowie interessierte Bürger. „Es ist die zweitgrößte Baustelle Stuttgarts“, sagt Petzold, wenn er auf den Neckarpark blickt. Vier Referate der Stadt seien daran beteiligt. Er freut sich über die parteiübergreifende Unterstützung.