Die Besinnungsweg-Station „Frieden“ von Dani Karavan ist deutlich teurer geworden als geplant. Foto: oto: Stadt Fellbach/Hartung - oto: Stadt Fellbach/Hartung

Der Besinnungsweg ist im Juli 2017 um die Station „Frieden“ des israelischen Künstlers Dani Karavan erweitert wurden.Der Gemeinderat hat beschlossen, den Verein Förderverein mit 60 000 Euro zu unterstützen und damit die Mehrkosten des Kunstwerks mitzufinanzieren.

FellbachDer Besinnungsweg Fellbach ist ein „Skulpturengarten“ mit einem „einzigartigen Konzept“, wie der israelische Künstler Dani Karavan 2017 feststelle. Der renommierte Bildhauer hat mit dem Werk „Frieden/Bridge of peace“ die neunte Station auf diesem Rundweg geschaffen. Sie wurde im vergangenen Juli eingeweiht. Jetzt hat der Gemeinderat beschlossen, den Verein Besinnungsweg mit 60 000 Euro zu unterstützen und damit die Mehrkosten des beeindruckenden Kunstwerks mitzufinanzieren. „Es ist bewundernswert, was der Verein hier geschaffen hat“, betonte Oberbürgermeisterin Gabriele Zull.

Seit dem Gründungsjahr 2000 haben die ehrenamtlichen Vereinsmitglieder neun der insgesamt geplanten zwölf Kunstwerke des Besinnungsweges im Fellbacher Stadtteil Oeffingen realisiert. In Eigenregie konnten sie renommierte Künstler für die Gestaltung der einzelnen Stationen gewinnen. Rund 374 000 Euro investierte der Verein in die Kunst sowie die Pflege der Stationen – alles in alleiniger Verantwortung.

Das im vergangenen Jahr fertiggestellte Werk „Frieden“ von Dani Karavan sprengte durch seine Dimension und das verwendete Material allerdings den geplanten Kostenrahmen. Ursprünglich war eine Realisierung überwiegend aus Holz angedacht. Mit dem dann erfolgten Werkstoff-Wechsel auf Cortenstahl kam der Verein dem Wunsch Karavans nach, ein langlebiges Kunstwerk zu schaffen. Dadurch stiegen die Kosten auf 138 000 Euro an und überstiegen damit deutlich die Finanzkraft des Vereins. Er hat den offenen Betrag von 60 000 Euro derzeit durch zinslose Privatdarlehen finanziert. Ende vergangenen Jahres stellte der Besinnungsweg-Verein daher einen Antrag auf Bezuschussung durch die Stadt.

„Wir sollten uns als Stadt glücklich schätzen, einen solch engagierten Verein in Fellbach zu haben“, betonte Stadtrat Ulrich Lenk (FW/FD). Auch Hans-Ulrich Spieth (CDU) lobte den Skulpturenweg als „außerordentliches Ereignis von hoher Qualität“, der über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sei. Beide Fraktionen hatten daher den Antrag gestellt, die zusätzlichen Kosten nicht nur zu Hälfte zu übernehmen, sondern die 60 000 Euro insgesamt zu finanzieren. Der Vorschlag wurde vom Gremium einstimmig angenommen. Schließlich wolle man den weiteren Ausbau des Besinnungsweges nicht behindern, erklärte Andreas Möhlmann (SPD), der sich eigenen Worten zufolge schon auf die nächste Station freut. „Das begehbare Kunstwerk weckt Interesse“ und sei auch bei Kindern und Familien beliebt, betonte Agatha Ilmurzynska (Grüne). Das jahrelange Engagement des Vereins, das bisher ohne Unterstützung der Stadt ausgekommen sei, gelte es weiter zu fördern. Auch Stadtrat Andreas Zimmer (Unabhängige Fellbacher) schloss sich der Meinung an, dass die Kappelbergstadt vom Renommee des Besinnungsweges deutlich profitiere. „Die Entscheidung entspreche ihrem Herzen“, freute sich OB Zull über das Votum. Neben der einmaligen finanziellen Förderungen wird die Stadt künftig die Pflege der Grünflächen übernehmen. Der Verein wird nur noch für die Flächen unmittelbar um die Kunstwerke zuständig sein.red