Ende des Provisoriums: Der Dürrbachkreisel wird zurückgebaut. Er ist dann endgültig nur einspurig Fotos: Kuhn Quelle: Unbekannt

Von Mathias Kuhn

Im vierten Anlauf haben die Stadträte gestern den Umgestaltungsplänen für den Dürrbachkreisel und für die Filderauffahrt zugestimmt. Durch den Bau einer verlängerten Busspur an der Haltestelle Lederberg sowie einer Ampel sollen die von SSB und Fahrgästen beklagten Verspätungen der Buslinie 65 verringert werden. Der Dürrbachkreisel wird endgültig einspurig. Die Kosten für beide Maßnahmen betragen 2,5 Millionen Euro.

Der Kreisverkehr in der Heumadener Straße beschäftigt die Stadtverwaltung und die Stadträte seit mehr als einem Jahrzehnt. 2009 wurde der Dürrbachkreisel eingeweiht - damals zweistreifig. „Nachdem er sich zum Unfallschwerpunkt entwickelt hatte, haben wir ihn 2011 zurückgebaut. Seitdem häufen sich dort keine Unfälle mehr“, berichtete Verkehrsplaner Andreas Hemmerich gestern im Umweltausschuss. Ein anderes Problem verschärfte sich: In den Hauptverkehrszeiten bilden sich Staus. Morgens stehen die Autos oft bis über das Waldheim hinaus. Leidtragende sind nicht nur die Autofahrer. Auch die Busse der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) stecken fest und fahren Verspätungen ein. „Die Buslinie 65 gehört zu den Linien mit dem instabilsten Fahrplan“, so Hemmerich. Die Folge: Fahrgäste verpassen immer wieder ihre Stadt- oder S-Bahnanschlüsse.

„Deswegen haben wir einen gesamthaften Lösungsansatz gesucht“, meinte Hemmerich. Auch nach Meinung der Stadträte hat er ein „sinnvolles Konzept“ (CDU-Stadträtin Beate Bulle-Schmid) gefunden. Damit die Busse nicht mehr vor dem Dürrbachkreisel im Stau stehen, bekommen die Busse bereits an der Haltestelle Lederberg Vorrang. „In Aufwärtsrichtung haben wir von der 180-Grad-Kurve bis zur Mannspergerstraße eine lange Linksabbiegespur, auf die wir verzichten können“, so Hemmerich. Sie wird verkürzt. Stattdessen wird in Abwärtsrichtung eine rund 300 Meter lange Busspur von der Einmündung Mannspergerstraße bis zur Bushaltestelle eingerichtet. Die neue Haltestelle kann behindertengerecht ausgebaut und mit einem breiteren sowie weniger steilen Gehweg versehen werden. Das Wichtigste jedoch: Damit sich der Bus nach dem Stopp an der Haltestelle wieder in den Verkehr einfädeln kann, hält ihm die Ampel die Fahrt frei. Sowohl an der Haltestelle Lederberg als auch vor der Einmündung Mannspergerstraße bekommen die Autos „Rot“.

Sillenbuchs Bezirksbeiräte lehnten die Lösung im Mai ab. Sie fürchteten noch mehr Schleichwegverkehr durch den Ortskern von Alt-Heumaden. Die SSB sehen die Verlängerung der Busspur dagegen als eine „zwingend notwendige“ Voraussetzung, um die Betriebsstabilität zu verbessern, was wiederum die Verlängerung der Buslinie 65 in Richtung Messe und Flughafen erleichtern würde. „Ein ausgewogener Vorschlag“, meinte auch SPD-Stadtrat Martin Körner.

Debatten gab es gestern über die Umgestaltung des Dürrbachkreisels. Der heute breite Mittelstreifen in der Heumadener Straße wird verschmälert. Dadurch kann in Abwärtsrichtung eine 90 Meter lange kombinierte Bus-/Fahrradspur eingerichtet werden, auf der die Busse die Autos überholen können. Der Parkstreifen und damit die meisten Stellplätze auf der Hangseite bleiben erhalten. Die Stadtverwaltung hat dort drei Baumstandorte eingeplant, auf die manche Stadträte zugunsten von drei weiteren Parkplätzen verzichten wollen. Dafür könnte die graue Stützmauer an der Heumadener Straße mit Wildem Wein oder Efeu begrünt werden, so der Vorschlag der Stadträte. Einstimmig nahmen sie von den Plänen Kenntnis. Die Kosten von 2,5 Millionen Euro müssen im Doppelhaushalt eingestellt werden, damit das Projekt dann 2018 verwirklicht werden kann.