Die Volksbank am Württemberg Foto: Elke Hauptmann - Elke Hauptmann

Die Volksbank am Württemberg kann auf ein gutes Geschäftsjahr 2018 zurückblicken. Die Mitglieder werden am Erfolg beteiligt: Sie erhalten eine Dividende in Höhe von sechs Prozent.

UntertürkheimGestern Abend legte die Führungsriege der Volksbank am Württemberg in der Fellbacher Schwabendlandhalle den Jahresabschluss 2018 der Vertreterversammlung vor. Zuvor hatten der Vorstandsvorsitzende Armin Hornung, sein Stellvertreter Ingolf Epple und Vorstandsmitglied Volker Mengeringhausen die Wirtschaftsdaten der Presse vorgestellt. Und dabei mit vernehmbarem Stolz erklärt: In Anbetracht der konstant schwierigen Marktbedingungen könne man mit den Zahlen sehr zufrieden sein.

Die Bilanzsumme stieg gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Prozent auf fast 1,7 Milliarden Euro an. Die Kundenforderungen – also die Kredite – erhöhten sich um 2,5 Prozent, bei den Spareinlagen wurde ein Plus von 3,1 Prozent bilanziert. Beim betreuten Kundenvolumen verzeichnete die Bank ein Plus von 1,3 Prozent. Es seien eher moderate Steigerungsraten, räumte Hornung ein. Dafür aber könne die aus der Verschmelzung der Untertürkheimer Volksbank und der Fellbacher Bank im Jahr 2016 hervorgegangene Volksbank am Württemberg den Aufwärtstrend der Vorjahre weiter fortsetzen.

Investitionen in Zukunft

Allerdings stimmte der Vorstand auch kritische Töne an: Die Gewinn-und-Verlust-Rechnung zeige „Spuren einer expansiven Geldpolitik mit niedrigen Zinsen“, so Hornung: Zwar konnte die Bank – bedingt durch das Wachstum – im vergangenen Jahr trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase eine leichte Steigerung von einem Prozent beim Zins- und Provisionsüberschuss verzeichnen. Nicht zuletzt dank einmaliger Sondereffekte. Der Zinsertrag aber sei weiterhin rückläufig – und eine Wende nicht in Sicht. „Das lässt sich nicht ewig durch Provisionen kompensieren.“

Auch die Verwaltungsaufwendungen der rund 2 00 Mitarbeiter zählenden Volksbank am Württemberg sind im Vergleich mit dem Vorjahr um 5,4 Prozent gestiegen. Grund dafür seien vor allem Investitionen in „Projekte der Zukunftssicherung“ gewesen – etwa in neue Formen der Kundenbetreuung, erläuterte Hornung. „Da wir bei unseren Kunden spürbare Veränderungen wahrgenommen haben, wurden die Servicezeiten der Geschäftsstellen reduziert und die gewonnenen Kapazitäten in einen verbesserten Onlineservice und eine bessere telefonische Erreichbarkeit investiert.“ Bestätigt in diesem Kurs fühle man sich durch die Ergebnisse einer breit angelegten Befragung: Sowohl Firmen- als auch Privatkunden hätten ihrer Bank durchweg gute Noten gegeben. Positiv sei auch das Kunden-Dialog-Team angenommen worden, das am 1. August seinen Dienst aufnahm: 80 Prozent der Fragen und Aufträge hätten die Mitarbeiter direkt und abschließend bearbeiten können, bei den verbleibenden 20 Prozent seien die Kunden an Kollegen weitervermittelt worden.

Der Jahresüberschuss der Volksbank am Württemberg lag wieder bei über fünf Millionen Euro. Das bilanzielle Eigenkapital betrug zum Stichtag 200,1 Millionen Euro. Mit einer Kernkapitalquote von 19,6 Prozent liegt das genossenschaftliche Geldinstitut weit über den Anforderungen der Bankenaufsicht. Unter dem Strich steht ein Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit in Höhe von 12,2 Millionen Euro. Abzüglich der Steuer (davon allein 1,9 Millionen Euro Gewerbesteuer, die etwa hälftig nach Fellbach und Stuttgart fließt) und der Stärkung der Reserven (4,4 Millionen Euro) verbleibt ein Bilanzgewinn von 2,53 Millionen Euro.

Rund 46 000 Kunden zählt die Volksbank am Württemberg, 20 343 von ihnen sind gleichzeitig Teilhaber. Sie werden am Erfolg beteiligt: Vorstand und Aufsichtsrat schlugen der Vertreterversammlung eine im Vergleich zum aktuellen Zinstief „sehr attraktive Dividende“ von sechs Prozent auf die Geschäftsguthaben vor. Damit liege man auch deutlich über dem, was andere Volksbanken ausschütten, betonte Epple. Rund eine Million Euro wird an die Mitglieder ausgezahlt.

E ckdaten des Jahresabschlusses 2018 : Bilanzsumme: 1,70 Milliarden Euro (2017: 1,67), Kundenforderungen: 1,09 Milliarden Euro (2017: 1,06), Einlagen: 1,33 Milliarden Euro (2017: 1,29), Kundenvolumen: 3,20 Milliarden Euro (2017: 3,16), Erträge: 38,39 Millionen Euro (2017: 37,9), Aufwendungen: 23,9 Millionen Euro (2017: 22,7), Jahresüberschuss 5,08 Millionen Euro (2017: 5,24), Bilanzgewinn 2,53 Millionen Euro (2017: 2,65).