Der Bezirksbeirat hält an den bestehenden Kandelabern fest. Foto: Kuhn - Kuhn

Wangens Bezirksbeiräte wollen ihre Kandelaber als Straßenbeleuchtung im Ortskern behalten. Die zur Probe aufgestellten, modernen, „stelzenförmigen“ Lampen mit LED-Licht missfällt ihnen.

WangenSeit Mitte Februar beleuchten im Bereich des Rewe-Markts moderne LED-Straßenlaternen die Ulmer Straße – probeweise. Im Herbst hatte die Stuttgart Netze Betriebsgesellschaft angekündigt, dass sie die bestehenden, seit Jahren in der Ortsmitte stehenden Kandelaber ersetzen will. Zum Einen seien einige nicht mehr standsicher. Teilweise sind sie von Last- oder Personenwagen angefahren worden, teilweise hat die Standsicherheit durch Bauarbeiten oder Witterung gelitten. Noch wichtiger: Der Energieversorger will die alte Straßenbeleuchtung auf stromsparende LED-Technik umstellen. Eine Umrüstung der Kandelaber sei nicht vorgesehen. Zu aufwendig, die lieb gewonnene Beleuchtung müsse ausgetauscht werden. Statt der geschwungenen Leuchten wurden nun an einigen Standorten im Bereich des einstigen Herma-Areals verschiedene Versionen der neuen Leuchten an den Straßenrand gesetzt – als Ansichtsexemplare.

Beim Vororttermin schauten sich die Bezirksbeiräte die Leuchten, die Ausleuchtung und die Standorte an. Auf Antrag der CDU-Fraktion diskutierten die Lokalpolitiker dann in der vergangenen Sitzung über den Versuch. Es gab ein eindeutiges Votum: Die Bezirksbeiräte lehnen die „Kleinlampen auf hohen Stelzen“, so CDU-Bezirksbeirat Marijan Laszlo, ab. „Sie sind hässlich und das LED-Licht viel zu grell“, stimmte SPD-Bezirksbeirat Volkmar Mäckle der Einschätzung zu. Die LED-Lampen sind fast einen Meter höher als die Kandelaber. Dadurch würden die Blätter der Platanen und nicht der Gehweg beleuchtet. „Wir müssen auch darauf achten, dass die Beleuchtung nicht in die Wohnungen der Gebäude strahlt“, mahnte Mäckle.

Einstimmig beschlossen die Bezirksbeiräte, dass sie auf die zur Probe installierten Straßenleuchten verzichten wollen. Das Energieunternehmen solle deswegen prüfen, ob und wie viele der alten Kandelaber noch bewahrt werden können und wie man diese dann mit energiesparender LED-Technik nachrüsten kann. „Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass dies im Vergleich zur Aufstellung einer neuen Laterne ein größerer Aufwand bedeuten würde“, meinte Laszlo. Wünschenswert, so die Bezirksbeiräte, wäre zudem ein etwas mehr ins Gelb gehende LED-Licht. Zudem solle in erster Linie der Gehweg beleuchtet werden. Ein Vertreter des Energieunternehmens soll in eine der nächsten Bezirksbeiratssitzungen die Möglichkeiten erläutern.