Beate Dietrich öffnet den Zugang zum Rathausaufzug. Noch muss der Hinterhof aber umgestaltet werden. Foto: Mathias Kuhn - Mathias Kuhn

Im Bezirksrathaus gibt es noch immer Umbauarbeiten. Der Lift ist nun eingebaut, wird aber erst ab Herbst nutzbar sein, weil die Rampe zum Aufzug noch fehlt.

WangenDie ersten Testfahrten unter Aufsicht des Technischen Überwachungsvereins (TÜV) waren erfolgreich und auch die Generalprobe ist gelungen: Der neue Rathausaufzug ist funktionsfähig. „Bei den heißen Temperaturen haben wir ein paar Mineralwasserkisten in den ersten Stock transportiert“, sagt Bezirksvorsteherin Beate Dietrich. Theoretisch können auch Personen den Aufzug nutzen. „Da die Rampe und der richtige Zugang allerdings noch nicht errichtet worden sind, werden wir mit der Personenbeförderung noch bis Herbst warten“, erklärt Dietrich. Die Wangener sind es gewohnt, Geduld zu beweisen. Schließlich haben sie auf den barrierefreien Zugang ins Rathaus mehr als ein Jahrzehnt warten müssen. Erste Pläne sahen eine lange Rampe vor, die vom Marktplatz in geschwungener Form zum Haupteingang führen und damit die steile Treppe überwinden sollte. Aus Denkmalschutz- und Stadtgestaltungsgründen wurde die lange Auffahrt allerdings verworfen. Ein Aufzug mit Zugang vom Hinterhof brachte den Durchbruch. Seit mehr als einem Jahr ist das Rathaus eine Dauerbaustelle. Schließlich ging der Einbau des Lifts mit einer großflächigen Umgestaltung des denkmalgeschützten, verwinkelten Gebäudes einher. Wo bislang die Besuchertoiletten und Büros waren, musste der Aufzugschacht angebracht werden. Das Rathaus bekam neue Toiletten und im einstigen Sitzungssaal im Erdgeschoss, sitzen heute die Mitarbeiterinnen des Bürgerbüros. Neue Leitungen mussten hierfür verlegt, Wände herausgerissen und neue eingezogen werden – unter laufendem Geschäft und Publikumsverkehr. Mitarbeitern, Handwerkern sowie Besucherinnen und Besucher kostete und kostet der Lärm und Staub Nerven, und ist gleichzeitig eine logistische Meisterleistung.

Nachdem einige Probleme überwunden wurden, ist seit wenigen Tagen der Aufzug eingebaut, abgenommen und auch fahrtüchtig. Der Einstiegsbereich passt sich gut ins historische Gebäude ein, das Schutzdach ist montiert, der Hinterhof ähnelt aber noch einer Schotterpiste. „Wir mussten die Arbeiten für die Rampe und die Gestaltung der Außenanlagen ein zweites Mal ausschreiben. Die Entscheidung über die Vergabe ist vor kurzem gefallen. Wir hoffen, dass die Bauarbeiten bis Mitte/Ende September abgeschlossen sind und der Aufzug dann offiziell in Betrieb genommen werden kann“, sagt Veronika App vom Hochbauamt.

Bis dahin sollen auch die Sanierungsarbeiten im ersten Stockwerk abgeschlossen sein. Noch arbeiten die Handwerker auf Hochtouren. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bezirksamts bekommen dann endlich großzügigere, zeitgemäße und vom Publikumsverkehr abgetrennte Räume. „Das wird zwar nochmals ein spannender und anstrengender Endspurt werden, aber wir werden mit schönen Büros belohnt und gehbehinderte Menschen können uns endlich barrierefrei erreichen“, freut sich Dietrich auf das Ende der Bauarbeiten. Auf einem Flipchart hat sie die Reihenfolge, in der die Kolleginnen in die neuen Räume umziehen sollen, aufgezeichnet.