In der vergangenen Woche sammelten sich wie in der Strümpfelbacher Straße an den Glascontainern viele Flaschen. Foto: Müller Quelle: Unbekannt

Von Alexander Müller

Vor allem nach den Feiertagen sammeln sich die Flaschen rund um die Glascontainer in der Stadt. Dass diese allerdings auch eine Woche danach, noch nicht geleert sind, ist aus Sicht des zuständigen Entsorgungsunternehmen Remondis ein Einzelfall. „Es war krankheitsbedingten Ausfällen geschuldet“, sagt Pressereferentin Anna Ephan. Vielmehr noch soll in Zukunft der Service verbessert werden, zumindest für die Anwohner: 120 weitere Standorte werden mit lärmgedämmten Containern ausgestattet.

Es ist ein immer wieder kehrendes Bild. Nach besonderen Fest- und vor allem Feiertagen sammeln sich die leeren Flaschen und Gläser vor den Standorten der Container, weil diese bereits überquellen. Nach dem erstmals doppelten Feiertag anlässlich des 500-jährigen Reformationsjubiläums sammelte sich das Leergut um die Container aber auch in der vergangenen Woche noch. Laut dem aus Rhenus umfirmierten Entsorgungsspezialisten Remondis Recycling GmbH sei dies ein Einzelfall. „Es haben sich leider zwei Stammfahrer krank gemeldet“, sagt Ephan. Deshalb hätte eine der beiden Touren in der Landeshauptstadt nicht besetzt werden können. Grundsätzlich sei es nicht einfach, Fahrer zu finden, schließlich müssen diese über eine Spezialausbildung verfügen, um den Kran am Fahrzeug bedienen zu dürfen. Erst Stück für Stück hätte man so „nachsammeln“ und die Standorte wieder leeren können. Erschwerend sei hinzugekommen, dass das einzeln verstreute Leergut mühsam per Hand eingesammelt werden musste. Das habe zu weiteren Verzögerungen geführt.

Im vergangenen Jahr wurden laut der Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) an den 310 Standorten in der Landeshauptstadt 12 300 Tonnen Altglas gesammelt. Aufgrund der erheblichen Probleme seien auch dort in der vergangenen Woche vermehrt Beschwerden eingegangen. Um das Problem zu beseitigen wurden in der Innenstadt ein zusätzliches Leerfahrzeug eingesetzt. Laut einer Abstimmungsvereinbarung zwischen Stadt und Unternehmen, schreibt die Verwaltung vor, dass die Container „so geleert werden müssen, dass sie ständig aufnahmebereit und Überfüllungen ausgeschlossen sind. Vor und nach Feiertagen muss die Sammeltätigkeit derart intensiviert werden, dass keine Überfüllungen auftreten können.“

In Absprache mit dem dualen System Deutschland werden alle drei Jahre die Aufträge an die einzelnen Unternehmen vergeben. Die Remondis GmbH, nach eigenen Angaben eines der größten Recyclingunternehmen Europas, hat bereits auch den Zuschlag für die kommenden drei Jahre ab 2018 erhalten.

Vor diesem Hintergrund plant die im Hafen ansässige Niederlassung Stuttgart weitere Investitionen. Bereits 300 lärmgedämmte Container wurden gemäß den Vertragsvorgaben aufgestellt. Denn das Bundes-Immissionsgesetz schreibt vor, dass Standorte, die weniger als zwölf Meter von der Wohnbebauung entfernt liegen, besonders schallgedämmt sein müssen. Bereits vor zwei Jahren hatte die Grünen-Gemeinderatsfraktion gefordert, dies auf weitere Standorte in Stuttgart auszudehnen. Neueren Forderungen will Remondis nun vorgreifen. „Wir werden bis zum Ende der neuen Vertragslaufzeit 2020 weitere 120 Container umrüsten“, sagt Ephan. Vornehmlich wenn Reparaturen anstehen, sollen diese durch neue bis zu 1200 Euro teure Behältnisse ausgetauscht werden. Teilweise sollen aber auch kostengünstigere Nachrüstungen erfolgen. In erster Linie will der Entsorgungsspezialist aber verhindern, dass es wieder zu Flaschenfluten an den Containern kommt.