Mit dem Abschluss der Asphaltsanierung gilt seit Ende März wieder Tempo 80 auf der B10. Foto: Kuhn - Kuhn

Seit März ist die Asphaltsanierung auf der B 10 zwischen den Anschlussstellen Neckarpark und Hafen-Süd abegschlossen. Somit das Tempolimit aufgehoben. Die neuen Blitzer werden im Oktober aufgestellt.

HedelfingenSeit Ende März können die Verkehrsteilnehmer auf der B 10 zwischen den Anschlussstellen Neckarpark und dem Hafen-Süd wieder ihr Fahrzeug rollen lassen. Mit dem Abschluss der Sanierung des rund vier Kilometer langen Teilabschnitts wurde auch das während der Bauphase gültige Tempolimit wieder aufgehoben. Seitdem sind für Pkw 80 und Lastwagen wieder maximal 60 Stundenkilometer auf der wichtigen Hauptverkehrsachse im Neckartal erlaubt. Bislang fehlen aber noch die stationären Blitzer. An ihrer Stelle sollen in Wangen und Hedelfingen moderne Laseranlagen aufgestellt werden – dies verzögert sich aber, wird nun nicht vor Oktober der Fall sein.

Bereits die Erneuerung der Fahrbahndecke mit Flüsterasphalt hatte mehrere Monate länger gedauert als ursprünglich geplant. Mit dem Straßenbelag wurden auch neue Leitplanken aus Stahl sowie Betonschutzwände auf dem Mittelstreifen installiert. Diese sind notwendig, da durch die Verlängerung der Abbiegespur auf die B14 der frühere Mittelstreifen an vielen Stellen deutlich schmäler geworden ist. Die Betonschutzwände sollen verhindern, dass insbesondere Lastwagen auf die Gegenfahrbahn geraten können. Für den Einbau mussten jedoch Betonfundamente verlegt werden, da unter der B 10 zahlreiche Gas-, Strom- und Internetleitungen verlaufen. Das machte die 10,5 Millionen Euro teure Sanierung deutlich aufwendiger.

Im Zuge des Einbaus des neuen Flüsterasphalts mussten auch die stationären Blitzanlagen auf Gemarkung Wangen und Hedelfingen abgebaut werden. Diese solen seit nunmehr 14 Jahren durch ein gleichmäßiges Tempo für einen besseren Verkehrsfluss und die Reduzierung der Lärm- und Emissionsbelastungen für die Anwohner sorgen. An ihrer Stelle werden neue Laserblitzer installiert, wie sie beispielsweise auf der Cannstatter und der Theodor-Heuss-Straße in der Innenstadt zu finden sind. Das Ziel, die modernen Anlagen bereits nach den Sommerferien aufzubauen, kann aber nicht eingehalten werden. „Dies ist frühestens im Oktober oder November der Fall“, sagt Joachim Elser, der Leiter der städtischen Verkehrsüberwachung. Das liegt am aufwendigen Auswahlverfahren des Anbieters. In den kommenden zwei Wochen erfolgt die Ausschreibung. Bis zum endgültigen Zuschlag rechnet Elser mit weiteren drei Monaten und „dann muss die Anlage ja auch noch gebaut werden“.

Dass die 200 000 Euro teuren Laserblitzer absolut notwendig sind, belegen die Zahlen aus dem vergangenen Jahr. Bis zum Abbau der „Starenkästen“ Ende Juni wurden in den beiden Richtungen in Wangen 2149 Verstöße registriert, davon 112 Bußgeldverstöße, 8 Mal wurde ein Fahrverbot ausgesprochen. In Hedelfingen wurden gar 2698 Verstöße registriert (160 Bußgeldverstöße) und 13 Verkehrsteilnehmer mussten ihren Führerschein abgeben. Seit Jahren ist die Zahl der Temposünder auf einem gleichbleibend hohen Niveau, hingegen hat die Zahl der Fahrverbote deutlich abgenommen. Galt die B 10 in früheren Jahren vor allem nachts noch als „Raserstrecke“, ist dies heute nicht mehr der Fall, „und das soll auch in Zukunft so bleiben“, betont Elser.

Das weckt natürlich auch Begehrlichkeiten an anderer Stelle. Seit nunmehr eineinhalb Jahren gilt schließlich auch ein Tempolimit von 80 Kilometern pro Stunde auf der B14 vom Verkehrsdreieck Neckarpark in Richtung Kappelbergtunnel – dank des Luftreinhalteplans zumindest auf der Hälfte der rund drei Kilometer langen Strecke auf Stuttgarter Gemarkung. Entgegen der Forderungen einiger Anwohner wurden aber nicht – wie auf der B 10 – stationäre Blitzeranlagen aufgestellt. Laut den eigenen Vorgaben des Stuttgarter Gemeinderats müssten dafür verschiedene Kriterien erfüllt werden: Als Grundlage dient ein Unfallschwerpunkt oder auch die Luftreinhaltung. „Das ist oben am Berg beides nicht gegeben“, sagt Elser.

Doch wer denkt, dass er auf der B 10 bis Oktober oder auf der B 14 ungestraft rasen könne, der irrt. Die Polizei führt laut eigener Aussage regelmäßige Kontrollen mit mobilen Geräten und auch einem Videomessfahrzeug auf beiden Streckenabschnitten durch.