Auf dem Karl-Benz-Platz werden gerade geologische Erkundungsbohrungen gemacht. Sie dienen der Vorbereitung des Kanalbaus im kommenden Jahr. Foto: Mathias Kuhn - Mathias Kuhn

Auf dem Karl-Benz-Platz wird gebohrt. Die Stadtentwässerung Stuttgart lässt den Untergrund vor dem Untertürkheimer Bahnhof erkunden. Schließlich soll 2020 ein neuen Abwasserkanal verlegt werden.

UntertürkheimDer „Bohrturm“ an der Stadtbahnhaltestelle der U 13 am Untertürkheimer Bahnhof erregt Aufsehen. „Gibt’s hier Öl?“ fragt ein SSB-Kunde. Es seien reine Erkundungsbohrungen zur Vorbereitung der Kanalbauarbeiten im kommenden Jahr, erklärt Ekkehard Schäfer, der Leiter des Stadtentwässerung Stuttgart (SES). Durch die Bauarbeiten für Stuttgart 21 sind einige Abwasserkanäle, die bislang unter den Bahngleisen durchführten, nicht mehr nutzbar. Zudem laufen die Verträge mit der Deutschen Bahn aus. Die SES hat sich deswegen entschlossen, neue Leitungen entlang der Augsburger- und Arlbergstraße – und somit auf städtischem Gelände – zu bauen. Unterm Karl-Benz-Platz hindurch wird das Abwasser dann in einem neuen Kanal in den Kraftwerkskanal geleitet wird. Das bedeutet: Von der Kreuzung Arlbergstraße/Arlbergdurchlass muss der neue Kanal in Richtung Karl-Benz-Platz hindurchgepresst werden. „Dies geschieht nicht in offener Bauweise, sondern als Vortrieb“, sagt Schäfer. Um dabei keine Überraschungen zu erleben, würden nun die geologischen Erkundungsbohrungen durchgeführt. „Wir wollen wissen, was uns im Untergrund erwartet“, so Schäfer. Aus Erzählungen und Berichten sei zu vermuten, dass sich im Bereich des heutigen Karl-Benz-Platzes alte Schächte, Fußgängerunterführungen und Bereiche befinden könnten, die mit Abraum und Schrott gefüllt wurden. Schäfer: „Mit den Ergebnissen aus der Erkundung können wir die Planungen konkretisieren, die Pläne im Februar dem Bezirksbeirat und Gemeinderat vorstellen und dann die Arbeiten ausschreiben.“