Das ehemalige Gasthaus Lamm in der Ulmer Straße 352 soll zu einem selbstverwalteten Bürgerhaus umgestaltet werden. Foto: Elke Hauptmann - Elke Hauptmann

Das ehemalige Gasthaus soll zu einem selbstverwalteten Bürgerhaus umgestaltet werden. Die Pläne dafür werden nun konkretisiert. Bis die Räume umgebaut werden, vergehen aber noch mindestens zwei Jahre.

Wangen Einst war die ehemalige Gaststätte Lamm ein beliebter Treffpunkt der Wangener. Ein solcher soll das in städtischem Besitz befindliche Gebäude in der Ulmer Straße 352 auch wieder werden. Ein Bürgertreff wird dort entstehen. Doch bis die heute provisorisch von Vereinen und Initiativen genutzten Gasträume entsprechend umgebaut werden können, vergehen noch mindestens zwei weitere Jahre. „Es ist vorgesehen, die notwendigen Mittel für den Umbau in einen Bürgertreff und gegebenenfalls eine Bestandssanierung des Gebäudes zur Aufnahme in den Doppelhaushalt 2022/2023 anzumelden“, kündigte Finanzbürgermeister Thomas Fuhrmann in den Etatberatungen im vergangenen Dezember an.

Das Gebäude wurde 1897 erbaut und 1984 umgebaut. Vor gut zehn Jahren gab der letzte Pächter den Gaststättenbetrieb jedoch auf. Die Stadt wollte das Gebäude deshalb verkaufen. Die Bezirksbeiräte und Bürger kämpften dafür, dass es in städtischem Besitz bleibt – und hatten Erfolg. Die Wohnungen im Obergeschoss sind vermietet. Die ehemaligen Gasträume im Erdgeschoss stehen Vereinen zur Verfügung: Regelmäßige Nutzer sind der Handharmonika-Club Wangen, der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr, die Naturfreunde Wangen, ein serbischer Kulturverein, die Armenische Kirche, türkische Elternbeiräte und die Wangener Schülerhilfe.

Im Rahmen der „Quartiersprojekte“ soll dieser Treffpunkt zu einem selbstverwalteten Bürgerhaus weiterentwickelt werden. Interkulturelle und generationenübergreifende Angebote sollen dazu beitragen. Auch Kooperationen, beispielsweise mit der benachbarten Begegnungsstätte, sollen zum Erfolg beitragen. Denkbar wäre, dass das Bürgerhaus Lamm sich an zwei Abenden pro Woche als gemütlicher Treffpunkt für die Bewohner des Stadtteils öffnet. Voraussetzung wäre dann allerdings auch eine bessere Trennung der Räume für öffentliche und vereinsinterne Nutzungen.

Ein Umbau ist also zwingend erforderlich. Für diesen Zweck hat der Bezirksbeirat bereits 2018 eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die als Ergebnis verschiedene Umbauvarianten darstellt. Laut Fuhrmann soll die vom Bürgergremium bevorzugte Variante nun planerisch untersucht werden. „Dabei wird auch die restliche Gebäudesubstanz im Hinblick auf einen möglicherweise bestehenden Sanierungsbedarf untersucht“, teilte Fuhrmann mit. Sobald die Ergebnisse vorliegen, werde die Verwaltung über das weitere Vorgehen berichten. Der Stuttgarter Gemeinderat hat für die Voruntersuchungen in diesem und im nächsten Jahr jeweils 150 000 Euro Planungsmittel bewilligt.