Michael Wienecke, Leiter der Führungsgruppe, präsentiert die neue Station der Wasserschutzpolizei im Hafen. Foto: Mathias Kuhn - Mathias Kuhn

Nach 20-monatiger Bauzeit konnten die Beamten der Wasserschutzpolizei nun ihre neue Station am Mittelkai in Betrieb nehmen. Das Land hat hierfür 4,02 Millionen in den modernen Neubau investiert.

HedelfingenAm alten Standort, aber in einem neuen Domizil ist die Stuttgarter Wasserschutzpolizei (WSP) seit vergangener Woche. Nach 20-monatiger Bauzeit hat das Finanzministerium den Einsatzkräften ihre moderne Polizeistation am Neckar übergeben. Das Land hat rund vier Millionen Euro investiert. Das Hauptgebäude am Mittelkai passt sich harmonisch in die Hafensilhouette ein – obwohl es ein Stockwerk höher ist als sein Vorgänger. „Der Neubau ist notwendig geworden, weil wir im alten Gebäude aus allen Nähten geplatzt sind, seitdem die Kollegen aus Marbach in Hedelfingen stationiert sind“, sagt Michael Wienecke, Leiter der Führungsgruppe der WSP Stuttgart. 17 Beamte, eine Beamtin und zwei weitere Beschäftigte haben jetzt großzügige Räume. Sie sind dem Polizeipräsidium Einsatz in Göppingen unterstellt. Ihr Einsatzgebiet reicht von Plochingen bis nach Neckarwestheim. „75 Flusskilometer sowie zwei Häfen und 13 Schleusen“, sagt Wienecke. Die Aufgaben sind vielfältig.

Die neue Station bietet ihnen zeitgemäße Arbeitsbedingungen. Im Wachebereich im Erdgeschoss und in vielen anderen Räumen können die ergonomischen Schreibtische hochgefahren werden. Der Wachhabende Michael Böhmer-Elwert hat auf seinen Flachbildschirmen alles im Blick und kann bequem Kontakt zu den Kollegen halten, die auf Streife oder bei Einsätzen unterwegs sind. Im Erdgeschoss befinden sich nun auch – nach Geschlechter getrennt – die Umkleide- samt Sanitärräume sowie ein separates Vernehmungszimmer. Ein Aufzug ermöglicht den barrierefreien Zugang in die oberen Stockwerke. Dort liegen die Büros der Polizeibeamten, ein Sozialraum, die speziell gesicherten Waffen- und technischen Räume, sowie ein Besprechungszimmer, das im Ernstfall auch als Lagezentrum genutzt werden kann. „Bei der Ausgestaltung unserer neuen Station haben zwei Kollegen den Architekten beratend zur Seite stehen dürfen. Deswegen wurden die Räume auf unsere speziellen Belange zugeschnitten. Die funktionalen Möbel wurden überwiegend von der Tischlerei der Justizvollzugsanstalt in Ulm gefertigt“, sagt Wienecke. Die ersten heißen Tage im neuen Domizil haben gezeigt: Das Gebäude ist gut gedämmt, die innen liegenden Jalousien halten die Wärme ab.

Der lang gestreckte Nebenbau beheimatet den Carport-Trakt, die Befüllung für die neue Holzpellet-Heizung, die Werkstatt für den technischen Dienst und den großzügigen Taucherbereich. Dort können die Kollegen, die diese Zusatzausbildung haben, ihre Anzüge und Gerätschaften deponieren und pflegen. Der Zugang auf das umzäunte Gelände ist einerseits vom Mittelkai aus sowie fußläufig von der Neckarseite möglich. Über eine gesicherte Schleuse gelangen Besucher in den Wachebereich. Wenige Meter unterhalb der neuen Revierstation – im Unterlauf der Hedelfinger Schleuse – liegt die Halle für das Polizeiboot im Neckar. Im Rahmen der Baumaßnahme wurde auch die Tankanlage erneuert. Der neue Tank fasst 13 000 Liter – zollfreien – Dieselkraftstoff. Die Betankungsanlage am Neckar wurde zusätzlich zur Schiffsbetankung auch zur Betankung für Kraftfahrzeuge ausgestattet. „Im Falle eines Stromausfalls können hier auch die Fahrzeuge des Stuttgarter Polizeipräsidiums betankt werden, da unsere Anlage über ein Notstromaggregat gewährleistet ist“, so Wienecke. Auf dem Dach ist auch eine Fotovoltaikanlage installiert.