Die Kreuzung in der Augsburger-/Asang-/Göppinger Straße ist ein Gefahrenherd. Ein Minikreisel könnte ihn entschärfen. Foto: Kuhn Quelle: Unbekannt

Von Mathias Kuhn

Am Weltkindertag war sie ein Hauptthema des Obertürkheimer Nachwuchses: die Sicherheit auf dem Weg zur Grundschule. Sowohl auf dem Zebrastreifen an der Kreuzung Göppinger-/Augsburger-/Asangstraße als auch auf den Überwegen auf Höhe der Grundschule fühlen sich Kinder gefährdet. Das Stadtplanungsamt will die Einrichtung eines Minikreisels an der Kreuzung am alten Postgebäude prüfen.

Von wegen der Nachwuchs hat keine Mitspracherechte. Am Weltkindertag taten Obertürkheimer Kinder ihre Meinung über ihren Wohnort kund. „Sie fühlen sich überwiegend wohl hier“, berichtete Torsten Hofmann, der Leiter des Jugendhauses Vila Jo, den Erwachsenen in der Bezirksbeiratssitzung. Als Beweis zeigte er auf einen Stapel grüner Kärtchen - den positiven Meldungen der Kinder. In der anderen Hand hatte er allerdings ein paar rote Karten. Auf etlichen bemängelten die Kinder ihren Weg zur Schule. Sie fühlen sich auf ihm an mehreren Stellen gefährdet. Die größte Furcht haben sie an der Kreuzung Göppinger-/Augsburger-/Asangstraße. Sowohl Hofmann als auch der Jugendrat teilen die Einschätzung der Kinder aus eigener Erfahrung. „Die Kreuzung ist für Fußgänger und Autofahrer gleichermaßen zu unübersichtlich“, sagt Hofmann. Mehrfach habe er Chaos und Beinaheunfälle erlebt. Im Sommer wurde ein Fußgänger von einem Auto angefahren und schwer verletzt. Ein Unfall mit einem Kind ging glücklicherweise glimpflicher aus.

„Die Kreuzung muss sicherer werden“, waren sich die Bezirksbeiräte einig. Eine Ampelregelung verwarfen die Lokalpolitiker und Jugendräte jedoch. „Sie würde Verkehrsstaus verursachen“, meinten die Bezirksbeiräte Werner Zaiß (Freie Wähler) und Matthias Föll (CDU). Die Situation an der Kreuzung sei dennoch tatsächlich für Fußgänger, aber auch für Autofahrer sehr komplex, meinten SPD-Bezirksbeirat Michael Jantzer, Grünen-Politikerin Monika Geiger und Markus Lochmann (FDP). Dies konnte auch Stadtplaner Andreas Hemmerich bestätigen. Nach dem Unfall mit dem schwer verletzten Fußgänger habe er sich die Situation nochmals genauer angeschaut. „Die Situation an der Kreuzung ist sicher nicht ideal. Zumal die A-Säule vieler Fahrzeuge beim Abbiegen oft die Sicht auf den Fußgängerüberweg einschränkt“, erklärte Hemmerich.

Wie wäre es mit einem Kreisverkehr? Diese Idee des Jugendrates hat der Stadtplaner auch geprüft. „Für einen kleinen Kreisverkehr mit einer Mittelinsel und einem Durchmesser von 26 Metern fehlt der Platz.“ Doch Hemmerich präsentierte eine Alternative. „Ein Minikreisel mit einem Außendurchmesser von 20 Metern wäre theoretisch machbar.“ Gegenüber der heutigen Situation hätte diese Lösung aus Sicht des Stadtplaners einige Vorzüge. Erfahrungsgemäß verbessere sich durch einen Kreisverkehr der Verkehrsfluss. Auto- und übrigens auch Fahrradfahrer seien gezwungen langsamer an den Kreisverkehr heranzufahren, was die Sicherheit für Fußgänger erhöhe. Allerdings müssten einige Bedingungen, beispielsweise ob die Busse den Kreisverkehr problemlos passieren können, noch geprüft werden.

Längere Tempo-30-Zone

Bei der Finanzierung könnte den Obertürkheimern helfen, dass die Augsburger Straße in dem Bereich Teil der Hauptradroute sei. „Zurzeit radeln viele Fahrradfahrer über den Zebrastreifen, was zu gefährlichen Situationen führt. Künftig hätten sie den Kreisel als Fortsetzung ihrer Radroute“, so Hemmerich. Die Bezirksbeiräte baten die Stadtverwaltung, den Minikreisel konkreter zu prüfen.

Doch auch in der Asangstraße wünschen sich Bezirksbeiräte Verbesserungen. Eine Ausweitung der Tempo-30-Zone über den Bereich der Schule hinaus bis zur Augsburger Straße erntete Kritik. Die Bezirksbeiräte wünschen sich mehr Radarkontrollen und die „Smiley“-Anzeigetafel, die Raser darauf aufmerksam macht, dass sie an der Schule Tempo 30 beachten sollen.