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Die Aufregung war fast unnötig: Die Kandelaber in der Ulmer Straße sollten gegen LED-Laternen getauscht werden. Nach Protesten bleiben nun die Kandelaber stehen und werden mit LED-Technik ausgerüstet.

WangenWangens Bezirksbeiräte reagierten mit einem leicht triumphierenden, aber auch müden Lächeln und dem Kommentar „Warum denn nicht gleich so?“ auf die endgültige Entscheidung über die Straßenbeleuchtung in der Ulmer Straße. Ende 2018 hatte die Stuttgart Netze Betriebsgesellschaft angekündigt, dass sie die seit Jahren in der Ortsmitte stehenden Kandelaber ersetzen will. Es gab einige Gründe für diesen Schritt.

Zum Einen seien einige Laternen nicht mehr standsicher. Teilweise sind sie von Fahrzeugen angefahren worden, teilweise hat die Standsicherheit durch Bauarbeiten oder durch die Witterung gelitten. Noch wichtiger: Der Energieversorger will die alte Straßenbeleuchtung auf stromsparende LED-Technik umstellen. Eine Umrüstung der Kandelaber sei zu aufwendig. Es sei einfacher, sie gegen neue Straßenlaternen auszutauschen, hieß es im vergangenen Jahr. Der Bezirksbeirat vereinbarte damals, dass ein oder zwei der neuen Modelle zur Probe aufgestellt werden.

Seit Mitte Februar stehen im Bereich des Rewe-Markts die zur Auswahl stehenden, neuen LED-Straßenlaternen und beleuchten mehr oder weniger gut den Straßenraum: schlanke, schlichte, stelenartige, im Vergleich zu den Kandelabern auch höhere Leuchten. Die Modelle fielen bei den Bezirksbeiräten allerdings durch. Mit den „Kleinlampen auf Stelzen“ verlöre die Ulmer Straße ihren Boulevard-Charakter. Zudem sei das LED-Licht zu grell, meinten die Bezirksbeiräte. Sie baten das Energieversorgungsunternehmen, nochmals zu prüfen, ob die bestehenden Kandelaber nachgerüstet werden können.

Nun die Kehrtwende. Bezirksvorsteherin Beate Dietrich las eine Stellungnahme vor. „Die alten Kandelaber bleiben stehen und werden mit LED-Technik ausgerüstet. Eventuell können marode Kandelaber sogar ersetzt werden“, berichtet Dietrich. „Wieso nicht gleich so? Dann wäre die Aufregung nicht nötig gewesen“, fragten sich einige Bezirksbeiräte.