Ein Kontrollposten wird an der Kreuzung der Stettener und Markgräflerstraße eingerichtet und bei Bedarf geschlossen. Fotos: Kuhn Quelle: Unbekannt

Von Alexander Müller

An rund 25 Sonn- und Feiertagen im Jahr herrscht laut Stadtverwaltung aufgrund der vielen Besucher ein Verkehrschaos im Ortskern von Rotenberg. Damit soll nun Schluss sein. Das neue Verkehrkonzept der Stadt sieht vor, dass im Sommerhalbjahr drei Kontrollpunkte eingeführt werden. Bei Bedarf werden Straßenabschnitte gesperrt und der Verkehr umgeleitet. Zusätzlich werden für die Stellplätze in der Stettener Straße und an der Egelseer Heide Parkgebühren eingeführt. Im Ortskern ist die Einfahrt nur noch für Anlieger gestattet.

Seit Jahren kochen die Emotionen im Stadtbezirk Untertürkheim hoch, wenn es um die Ideen geht, das Verkehrschaos in Rotenberg in den Griff zu bekommen. Nicht so im gemeinderätlichen Ausschuss für Umwelt und Technik, der das neu überarbeitete Konzept gestern ohne Diskussionen einbrachte. Denn an der Tatsache, dass etwas geändert werden muss, herrscht großer Konsens. An schönen Tagen wird der nur 749 Einwohner zählende Stadtteil von Besuchern überschwemmt, die die Grabkapelle auf dem Württemberg besuchen oder Erholung auf der Egelseer Heide suchen. Bei einer Verkehrszählung am Feiertag, 3. Oktober 2015, registrierten die städtischen Mitarbeiter zeitweise bis zu 370 kreuz und quer parkende Fahrzeuge. Dabei stehen am Wochenende lediglich 224 Stellplätze zur Verfügung. Die Folge: Ein Verkehrschaos, Stillstand, teilweise erreichen auch die SSB-Busse nicht mehr die Endhaltestelle.

Das Verkehrskonzept, an dem neben städtischen Mitarbeitern an einem runden Tisch auch Bezirksvorsteherin Dagmar Wenzel und sechs Rotenberger Bürger beteiligt waren, sieht dabei vor, an Sonn- und Feiertagen in den Sommermonaten, von 1. April bis 31. Oktober, die Parkplätze in den oberen Bereichen der Württembergstraße zur Grabkapelle sowie der Stettener Straße und an der Egelseer Heide zu bewirtschaften. Hingegen bleibt der Ortskern unberührt. Um die wenigen Stellflächen für die Anrainer zu gewährleisten, ist in diesem Bereich lediglich die Einfahrt für Anwohner gestattet.

Aber nicht nur die Situation des ruhenden Verkehrs wird berücksichtigt. Ein Parkverbot in der unteren Stettener Straße sowie den weiteren Bereichen der Württemberg- und Markgräflerstraße soll Begegnungsverkehr an den teilweise sehr engen Stellen gewährleisten. Zusätzlich sollen durch einen externen Ordnungsdienst drei Kontrollposten eingerichtet werden. Zu dem bereits bestehenden an der Zufahrt der Parkplätze an der Egelseer Heide, an der Kreuzung Stettener und Markgräflerstraße sowie an der Württembergstraße in Richtung Grabkapelle. Bei Bedarf werden die Punkte dann für den Verkehr abgeriegelt, die Autos abgeleitet. Eine rein bauliche Maßnahme ist zudem die Umgestaltung der Stettener Straße im gesamten Ortskern zu einer Mischverkehrsfläche. Zudem soll ein durchgängiger, 2,50 Meter breiter Fußweg erstellt werden.

Die Kosten werden auf jährlich 100 000 Euro geschätzt, die einmaligen Investitionskosten auf 200 000 Euro. Ziel sei es, Rotenberg als Wohnort zu stärken und für eine ganzjährige Verbesserung der Verkehrsflüsse - auch unter Berücksichtigung des Tourismus - zu sorgen. Sollte der Gemeinderat die Kosten bereitstellen, könnte mit der Umsetzung 2018 begonnen werden. Zunächst sollen die Pläne noch in den Bezirksbeiräten in Unter- und Obertürkheim vorgestellt werden.