Einer der Eckpunkte: Der Sanierungsbedarf der Tiefenbachhalle. Foto: Alexander Müller - Alexander Müller

Verwaltungsbürgermeister Fabian Mayer sah beim Rundgang in Rohracker viel Handlungsbedarf. Sowohl die Turnhalle der Tiefenbachschule als auch das Feuerwehrhaus müssen grundlegend saniert werden. Schnelle Hilfe soll es für das Bürgerhaus geben.

RohrackerDass es in Rohracker einige wichtige Herausforderungen und Problemlagen gibt, die den Bürgern auf der Seele liegen, konnte Verwaltungsbürgermeister Fabian Mayer alleine am Andrang beim Rundgang durch den Stadtteil am Dienstagabend ablesen: „Es sind sicher fünf Mal so viele Teilnehmer wie in Bad Cannstatt.“ Und die Sauerwasserstadt hat bekanntlich mehr als fünf Mal so viele Einwohner als Hedelfingen.

Gleich an der ersten Station erhitzten sich die Gemüter. Seit Anfang dieses Jahres ist die Turnhalle der Tiefenbachschule für Veranstaltungen gesperrt. Bei einer Brandverhütungsschau hatten Experten festgestellt, dass die Lüftungsanlage lediglich das Restaurant und die Umkleidekabinen versorgt. Für die eigentliche Sport- und Schulturnhalle fehlt eine ausreichende Entlüftung. Auch durch eine Erweiterung der Rauch- und Wärmeabzugsanlage seien die Vorgaben für die Nutzung als Versammlungsstätte nicht zu erfüllen. Dadurch müssen Vereine auf Möglichkeiten in „Heumaden oder Hedelfingen ausweichen, die mehrere Kilometer entfernt liegen“, erklärte Bezirksvorsteher Kai Freier. Das ein kein hinnehmbarer Dauerzustand. Deshalb hatte der Bezirksbeirat bereits einstimmig die nötigen Mittel für den kommenden Haushalt beantragt.

Erweiterung des Feuerwehrhauses

Die Kosten für Lüftung und die dringend benötigte Dachsanierung belaufen sich laut Simone Wagner vom Schulverwaltungsamt auf rund 600 000 Euro. Daneben sind aber weitere dringende Maßnahmen erforderlich wie Schulleiterin Birgit Glos betonte, denn auch die Fenster müssen ausgetauscht und die sanitären Einrichtungen erneuert werden. „Wir streben deshalb eine Generalsanierung an“, betonte Wagner. Entsprechende Planungsmittel seien für den Doppelhaushalt 2020/2021 eingestellt. Die Kosten würden auf eine siebenstellige Summe steigen. Deshalb könne man noch keinen genauen Zeitplan erstellen. „Es ist entscheidend, dass nun erst einmal das Grundproblem angegangen wird“, betonte Bürgermeister Mayer und versprach im gleichen Atemzug aber aufgrund des ungewissen Zeitplans auch zu überprüfen, ob für kleinere Veranstaltungen eine Ausnahmegenehmigung möglich sei.

Um ein weiteres wichtiges Bauvorhaben handelte es sich bei der zweiten Anlaufstelle: Das Feuerwehrmagazin in der Tiefenbachstraße 4 erfüllt nicht mehr die gültigen Arbeitsschutz- und Sicherheitsvorschriften. Das aus dem Jahr 1981 stammende Gebäude platzt aus allen Nähten. Die vier Einsatzfahrzeuge müssen in zwei Reihen hintereinander geparkt werden, das bedeutet „viel Rangieren, je nachdem welches gerade benötigt wird“, betonte Kommandant Ralph Werner. Die Umkleidemöglichkeiten für die männlichen und weiblichen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Rohracker befinden sich an den Spinden in der Halle direkt dahinter. Zudem sind die sanitären Einrichtungen vorsintflutlich. Ein Neubau ist aus wirtschaftlicher Sicht wünschenswert, sei aber mitten im Wohngebiet nicht realisierbar. In einem ersten Schritt investiert die Stadt daher 900 000 Euro in die Erweiterung des Feuerwehrmagazins.

Förderung für Bürgerhaus

Ab Oktober soll nun eine neue Abgas-Absauganlage eingebaut werden, zudem wird der frühere nebenan gelegene Getränkemarkt mit integriert. „So bekommen wir eine dritte Zu- und Ausfahrt“, erklärt Werner. Dadurch können im hinteren Bereich neue Umkleideräume entstehen. Für Werner aber nur ein erster Schritt. In einem zweiten Abschnitt wünscht er sich weitere Veränderungen. Denn bislang teilen sich Aktive und Jugendfeuerwehr einen Schulungsraum, der auch als Büro des Kommandanten dient. „Dafür wird gerade eine Machbarkeitsstudie erstellt.“ Mayer versprach seine Unterstützung ohne Zusagen zu machen, „aber die Feuerwehr ist wichtig für die Sicherheit in der Stadt“.

Hingegen konkrete Zusagen machten die anwesenden Betreuungsstadträte an die Verantwortlichen des Fördervereins Alte Schule Rohracker. Das Bürgerhaus, das als eines der einzigen in Stuttgart rein ehrenamtlich verwaltet wird, wünscht sich seit langem die Aufnahme in die institutionelle Förderung der Stadt. Sie stellten einen jährlichen Zuschuss von 10 000 Euro für den kommenden Doppelhaushalt in Aussicht.