Willkommene Abkühlung. Ins Inselbad Untertürkheim kamen bislang 50 Prozent mehr Gäste als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Foto: dpa Quelle: Unbekannt

Von Alexander Müller

Nach etwas mehr als der Hälfte der diesjährigen Saison fällt die Zwischenbilanz der Stuttgarter Freibäder äußerst positiv aus. Mit bislang 440 544 Gästen in den fünf städtischen Einrichtungen wurden bislang ein Drittel mehr Besucher als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs gezählt. Nach den verkürzten Öffnungszeiten aufgrund des Personalmangels im Vorjahr stieg der Ansturm der Gäste im Inselbad Untertürkheim gar um 55 Prozent.

Das fast schon herbstliche Wetter der vergangenen Tage zu Beginn der Sommerferien soll bereits am Wochenende wieder heißen Sommertemperaturen weichen. Gut fürs Geschäft der Freibadbetreiber. Seit dem 9. Mai haben das Möhringer Freibad und das Höhenfreibad Killesberg geöffnet, eine Woche später starteten auch das Inselbad Untertürkheim, das Freibad Sillenbuch und das Vaihinger Rosentalbad. Die Zwischenbilanz der Bäderbetriebe fällt durchweg positiv aus. Bis einschließlich vergangenen Sonntag wurden 440 544 Gäste an den Kassen der fünf Stuttgarter Freibäder gezählt. Und damit knapp 110 000 mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Das heiße Juniwetter spielte den Freibadbetreibern dabei in die Karten.

Noch besser fällt die Bilanz in der größten Einrichtung, dem Untertürkheimer Inselbad, aus. 98 229 Besucher bedeuten ein stattliches Plus von 55 Prozent (Vorjahr 63 140). Neben dem schönen Wetter „ist dies sicher auch den wieder normalen Öffnungszeiten zu verdanken“, sagt Alexander Albrand, der Leiter der Bäderbetriebe Stuttgart. Aufgrund von Personalmangel war das größte Freibad der Landeshauptstadt zu Beginn der Saison 2016 vom 18. Mai bis 8. Juli statt um 7 Uhr erst ab 10.30 Uhr geöffnet gewesen, Badeschluss war eine Stunde früher um 18.30 Uhr. Das ist nun nicht mehr der Fall. Erfreulich aus Sicht von Albrand ist, dass im Vorjahr nur sehr wenige Dauerkarten aufgrund der verkürzten Öffnungszeiten zurückgegeben und nun auch wieder bestellt wurden. „Und auch die Frühschwimmer sind wieder ins Inselbad zurückgekehrt.“

Möglich wurde dies durch die erfolgreiche Werbeaktion für Aufsichtskräfte im vergangenen Winter. Derzeit sind alle Stellen bei den Bäderbetrieben besetzt. Damit das auch so bleibt „wollen wir die Werbeaktion für Saisonmitarbeiter auch in diesem Winter fortführen“, verspricht Albrand.

Angesichts der Entwicklung geht man bei den Bäderbetrieben davon aus, dass bis Ende der Saison die Zahlen aus dem Vorjahr übertroffen werden können. In der Regel rechnen die Verantwortlichen mit 650 000 Besuchern in allen fünf Freibädern. Im vergangenen Jahr waren dies 674 364 Gäste, im Inselbad 135 941. Voraussetzung: „Das Wetter spielt mit“, so Albrand.

Allerdings haben die Mitarbeiter vor Ort einen anderen Trend beobachtet. Oftmals sind die Liegewiesen unter der Woche an den Nachmittagen deutlich leerer als üblich, nur wenige Kinder im schulpflichtigen Alter sind zu sehen. Über die Gründe lässt sich nur spekulieren. Aus Sicht der Bäderbetriebe am wahrscheinlichsten sind der länger gewordene Schultag und die Nachmittagsbetreuung.

Das ist in den Ferien nun nicht mehr der Fall. Umso mehr hoffen die Bäderbetriebe auf einen weiteren Zulauf. Und auch das Wetter spielt wieder mit: Spätestens ab Samstag sollen die Temperaturen wieder deutlich steigen. Und angesichts des neuen Modells der Öffnungszeiten haben die Bäderbetriebe auch noch Spielraum nach dem Ende der Sommerferien. Eigentlich endet die Freibadsaison mit dem letzten schulfreien Tag am 10. September. Bei anhaltend schönem Sommerwetter ist vorgesehen, die Freibäder in Möhringen und Killesberg länger offen zu lassen.

Einen ersten Vorgeschmack gibt es bereits am morgen, wenn von 13 bis 18 Uhr die 1. Stuttgarter Stadtmeisterschaften im Badewannenrennen stattfinden.