Für Autos soll die Durchfahrt von der Tiroler Straße nach Rüdern weiterhin verboten bleiben. Foto: Archivfoto: Kuhn - Archivfoto: Kuhn

Wegen Bauarbeiten in der Geiselbachstraße in Esslingen soll die Buslinie 109 im Sommer über die Tiroler Straße fahren. Dies führte zu Protesten der Anwohner. Nun beginnen die Bauarbeiten erst 2019.

UhlbachIn der Diskussion über die vorübergehende Öffnung der Tiroler Straße für den Busverkehr von Rüdern, Sulzgries und Krummenacker haben die Bezirksbeiräte und Stadtverantwortlichen Zeit gewonnen. Hintergrund sind die geplanten Sanierungsarbeiten in der Geiselbachstraße in Esslingen. Dazu müsste die verkehrliche Hauptschlagader nach Rüdern, Sulzgries und Krummenacker voll gesperrt werden. Sie wird täglich von bis zu 18 000 Autofahrern genutzt. Einzige offizielle Alternative wäre für sie der Umweg über Wäldenbronn nach Esslingen. Die Bewohner befürchten ein Verkehrschaos während der rund 15-monatigen Vollsperrung der Straße. Auch die Buslinie 109 ist betroffen. Deswegen suchten die Esslinger Verkehrsbetriebe nach einer Ausweichroute. Die Umleitung der Buslinie durch die Weinberge und die Mittlere Beutau kommt nicht mehr in Frage. Das Augenmerk richten die Esslinger nun auf die Tiroler Straße in Uhlbach. Die Idee: Die Buslinie 109 könnte während der Bauphase verlängert werden. Kleinbusse könnten eine Verbindung von Rüdern zum Obertürkheimer S-Bahnhof und wieder zurück schaffen.

Dafür müsste eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden. Denn das kurze Stück vom Ortsende Uhlbach bis zum Ortsbeginn in Rüdern ist seit 40 Jahren für den Verkehr gesperrt. Nur landwirtschaftlicher Verkehr ist erlaubt. Die Strecke wird jedoch als Schleichweg genutzt – sehr zum Leidwesen der Anwohner. Deswegen sprachen sich Obertürkheims Bezirksbeiräte in einem interfraktionellen Antrag gegen eine Öffnung – und sei sie auch nur zeitweise – der Tiroler Straße aus. Zwischen der Esslinger Stadtverwaltung und den Verantwortlichen aus der Landeshauptstadt fanden im Herbst bereits erste vorbereitende Gespräche statt. Die Stuttgarter waren durchaus bereit, in der schwierigen Situation Nachbarschaftshilfe zu leisten. Weitere Diskussionsrunden sollten in den kommenden Wochen geführt werden. Dem Stuttgarter Ordnungsamt ging es in erster Linie darum, mit technischen und baulichen Maßnahmen zu verhindern, dass der Individualverkehr die Tiroler Straße als Schleichweg nutzt. Die Zeit schien zu drängen. Bis vor kurzem gingen die Esslinger Planer davon aus, dass die Geiselbachstraße bereits in diesem Sommer voll gesperrt werden müsse. Doch inzwischen hat sich herausgestellt, dass die Planungen der umfassenden Fahrbahnsanierung und dem darunter verlaufenden Kanal so komplex sind, dass die Arbeiten nicht im Sommer durchgeführt werden können. Die 15-monatige Vollsperrung der Geiselbachstraße ist deswegen erst ab Juni 2019 geplant. Einen Vorgeschmack erhalten die Anwohner in den Faschingsferien. Um unaufschiebbare Arbeiten zu erledigen, wird die Geiselbachstraße für drei Tage gesperrt werden. Von 14. bis 16. Februar werden zusätzliche Stahlmatten in die Straßendecke eingebaut, damit der Kanal und die Fahrbahn bis zu den Sanierungsarbeiten im Sommer 2019 halten. Bis dahin müsste auch die Diskussion um die Ausweichstrecke für die Buslinie 109 und die baulichen Maßnahmen gegen Schleicher abgeschlossen sein.