Bundestagsabgeordneter Stefan Kaufmann und Hans Eisele bedanken sich bei Gastredner Manuel Hagel, dem CDU-Generalsekretär (von links). Foto: Kuhn - Kuhn

Wangen – Wangen Mehr „Wir“ und weniger „Ich“, wünschte sich Hans Eisele, der Vorsitzende der CDU-Bezirksgruppe Wangen-Hedelfingen-Rohracker, beim Frühjahrsempfang in der Wangener Kelter.

Wangen Mehr „Wir“ und weniger „Ich“, wünschte sich Hans Eisele, der Vorsitzende der CDU-Stadtbezirksgruppe Wangen-Hedelfingen-Rohracker, beim Frühjahrsempfang seiner Partei in der Wangener Kelter. In seinem kurzen Rückblick griff er als Bezirksbeirat das fehlende „Wir-Gefühl“ auf. „Wir Bezirksbeiräte haben oft das Gefühl, dass wir von der Stadtverwaltung nicht als beratendes und unterstützendes Gremium, sondern eher als Bremsklotz gesehen werden“, gestand Eisele. Etliche der anwesenden Bezirksbeiräte im voll besetzten Eberhard-Ludwig-Saal der Wangener Kelter nickten zustimmend. So seien die Hedelfinger von der fehlenden Weiterentwicklung der Steinenbergschule enttäuscht, was sich auch durch eine vom Bezirksbeirat initiierte Unterschriftenaktion zeige. „Es kann doch nicht sein, dass solch ein toller Schulstandort nur von einer Grundschule genutzt wird“, sagt Eisele. Zweiter Aufreger für beide Stadtbezirke sei die geplante Hauptradroute, die über die Ulmer- und Hedelfinger Straße führen soll. Die Wangener fühlen sich dagegen beim geplanten Ausbau des Betriebshofes der Abfallwirtschaft Stuttgart in der Eybacher Straße übergangen. Und beim Projekt „Stadt am Fluss“ seien beide Stadtbezirke überhaupt nicht bedacht worden, obwohl sie am Neckar liegen und mit dem Stuttgarter Hafen einen wichtigen Beitrag für die Landeshauptstadt leisten. „Wir fühlen uns in vielen Bereichen abgehängt und von der Stadtverwaltung nicht gut vertreten“, so Eisele, der einen „Lichtblick“ dann doch noch erwähnte: Die Bezirksbeiräte erhalten einen größeren Etat, über den sie verfügen können. Die Lokalpolitiker erhalten mehr Einfluss.

Dass dies gerechtfertigt ist, machte CDU-Landesgeneralsekretär Manuel Hagel deutlich. Für eine Volkspartei seien die Mitglieder in den Orts- und Kreisverbänden die Basis des Partei-Erfolgs. Denn die CDU habe gerade in Zeiten, in denen wildgewordene Cowboys, Möchtegern-Zaren und unberechenbare Sultane regieren und die Welt sich in einem rasanten Wandel befindet, die Aufgabe ein „Anker für die Menschen in unserer Gesellschaft zu sein, die eine Heimat suchen“. Als konservative Partei mit christlichem Menschenbild gelte es Werte zu wahren, aber auch Veränderungen zu begleiten. Die Würde jedes Einzelnen und die Offenheit seien wichtige Werte.

In der Bildungspolitik bedeute dies, dass sich Leistung und zwar in jeder Schulart auszahlen müsse. Deswegen habe die CDU begonnen, nachdem sie im Land die Regierungsverantwortung mit übernommen habe, die Haupt- und Realschulen wieder zu stärken. „Denn wir benötigen nicht nur Abiturenten mit Master, sondern auch Schulabgänger die ihren Meister in einem Handwerksberuf absolvieren“, sagt Hagel. Und auch Mütter oder Väter, die sich entscheiden, ihre Kinder die ersten Jahre daheim zu betreuen und nicht in die Kita zu geben, erhielten wieder mehr Unterstützung. Es gehe darum, die Vielfalt zu wahren und das Miteinander zu stärken.