In den kommenden Tagen wird die neue S 21-Tunnelröhre von Wangen in Richtung Untertürkheim in Angriff genommen. Auf der anderen Seite in Richtung Hauptbahnhof sind die Arbeiten auf der Zielgeraden. Foto: Müller Quelle: Unbekannt

(ale) - Der Bau der Tunnelröhre für Stuttgart 21 von Wangen in Richtung Hauptbahnhof befinden sich auf der Zielgeraden. „Wir haben nunmehr die letzten 1000 Meter in Angriff genommen“, sagt ein Sprecher des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm. Bis Frühjahr 2018 wird dieser planmäßig durch Sprengungen vorangetrieben. Gleichzeitig beginnen auch die Arbeiten an der dritten und vorletzten Tunnelröhre unter dem Neckar zum Servicebahnhof in Untertürkheim.

Gleich an drei Stellen laufen somit die Bauarbeiten unter Tage. Die beiden Tunnel in Richtung Obertürkheim haben inzwischen das Lindenschulviertel passiert. Dort sorgten die nötigen Meißelarbeiten sprichwörtlich für Unruhe bei den Anwohnern. Auf Höhe der Hafenbahnstraße kommen diese wieder ans Tageslicht und münden letztendlich in die bestehende Gleistrasse in Richtung Esslingen und Plochingen.

Am anderen Ende der beiden Tunnelröhren hat man inzwischen die Wohnbebauung bereits hinter sich gelassen und befindet sich weit unterhalb der Wangener Höhe und Gablenberg. In diesem Bereich können die Mineure auch Sprengungen einsetzen. Das war sowohl unter dem Lindenschulviertel als auch in Wangen wegen der geringen Unterfahrungstiefe noch untersagt gewesen.

Die Lockerungssprengungen erfolgen in einer Tiefe zwischen 100 und 120 Metern. Die Sprenggeräusche können trotz der großen Überdeckung in Form eines mehrere Sekunden andauernden, dumpfen Grollens in einer Entfernung von bis zu 300 Metern wahrgenommen werden, gesteht das Bahnprojekt. Die Arbeiten, die rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche stattfinden, werden vom Landesbergamt Baden-Württemberg überwacht, teilt die Bahn mit.

Je nach den Kapazitäten am Zwischenangriff an der Ulmer Straße in Wangen über den das Asubruchmaterial abtransportiert wird, arbeiten drei Vortriebsmaschinen im Tunnel Ober-/Untertürkheim. Bis voraussichtlich Frühjahr 2018 soll dann das Verzweigungsbauwerk am Südkopf des zukünftigen Stuttgarter Hauptbahnhofs erreicht sein.

In den kommenden Tagen sollen zeitgleich auch mit der dritten Tunnelröhre unter dem Neckar begonnen werden. Diese führt von Wangen aus unter dem Insel- und Stadtbad sowie der Benzstraße zum geplanten Servicebahnhof auf dem ehemaligen Güterbahnhof-Areal an der Augsburger Straße in Untertürkheim. Der straffe Zeitplan sieht vor, dass noch vor Weihnachten das rechte Neckarufer erreicht sein soll. Wann die zweite der beiden Tunnelröhren in Richtung Servicebahnhof in Angriff genommen wird, ist hingegen noch nicht sicher.

Zwischen Untertürkheimer Bahnhof und dem Eszet-Steg werden die beiden neuen Stuttgart-21-Tunnelröhren ans Tageslicht kommen und ans Gleisfeld angeschlossen. Von der bereits fertig gestellten Rettungszufahrt an der Benzstraße wird dafür bereits in Richtung Untertürkheimer Bahnhof ein etwa 150 Meter langer Tunnel gebaut, der in offener Bauweise hergestellt wird. In Richtung Eszet-Steg wird ein weiteres 270 Meter langes Trogbauwerk erstellt.