Die Tage des AWS-Betriebshofes in der Gingener Straße sind gezählt. Im Frühjahr 2020 sollen die Bestandsgebäude abgerissen werden. Foto: Elke Hauptmann - Elke Hauptmann

Die vorbereitenden Arbeiten für den Neubau des AWS-Betriebshofes in der Gingener Straße haben begonnen. Die Bestandsgebäude sollen im nächsten Frühjahr abgerissen werden.

Wangen

Der städtische Eigenbetrieb Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) gibt seinen Betriebshof in der Türlenstraße auf. Die Bereiche, die der Standort im Stuttgarter Norden abdeckt, werden an drei andere Stellen verlagert. Der Großteil kommt nach Wangen: Auf dem heutigen Betriebshof in der Gingener Straße sollen 65 bis 70 Prozent der Betriebseinrichtung des bislang größten AWS-Standortes untergebracht werden. 160 Mitarbeiter werden dort künftig arbeiten. Geplant sind auf dem rund 10 000 Quadratmeter großen Areal Büroneubauten samt Personalräumen und einer Kantine, Lagermöglichkeiten und einer Halle für 45 Müllfahrzeuge. Auch eine Erdgastankstelle für die Abfallsammelfahrzeuge ist vorgesehen. Die Investitionskosten belaufen sich laut bisheriger Kostenschätzung auf rund 18,5 Millionen Euro.

Erste Vorbereitungen für das einst im Stadtbezirk heftig umstrittene Neubauprojekt laufen inzwischen. Nach Angaben der Stadtverwaltung wurden bereits einzelne Anlagen abgebaut oder leer geräumt. Mit dem eigentlichen Abbruch der Bestandsgebäude kann voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres begonnen werden. Voraussetzung dafür ist, dass alle notwendigen Vorarbeiten abgeschlossen sind, zum Beispiel die Behelfsversorgung der Baubetriebsstelle des Tiefbauamtes mit Strom, Wärme und Wasser hergestellt ist. Denn diese ist von den Bauarbeiten vorerst nicht tangiert. Die Betriebsstelle könne „uneingeschränkt weiterbetrieben werden“, heißt es. Allerdings sind auch die Tage der Außenstelle des Tiefbauamts gezählt: Langfristig werden die Mitarbeiter aus dem Sachgebiet Parkscheinautomaten in den Betriebshof in der Cannstatter Deckerstraße umziehen. Das ist nach Aussage der Verwaltung im Jahr 2021 vorgesehen.

Nach dem Abbruch der Bestandsgebäude müssen dann noch die Abwasserkanäle von den Nachbargebäuden aus der Gingener Straße um- und neuverlegt werden. Dann erst könne man die Baugrube für den neuen Betriebshof ausheben – was voraussichtlich im September 2020 der Fall sein wird, heißt es von Seiten der AWS. Bis Ende 2023 soll die Baumaßnahme abgeschlossen und die neue Betriebsstelle Neckar bezugsfähig sein. Bis es soweit ist, müssen 31 Mitarbeiter des AWS anderweitig untergebracht werden. Sie weichen interimsweise auf die Betriebsstellen Leobener Straße in Feuerbach und die Zentrale in der Heinrich-Bauman-Straße aus. Hier wurde entsprechend Platz für die Wangener Kollegen eingerichtet.

Der Zeitplan ist eng: Die AWS soll den Standort Türlenstraße spätestens 2023 aufgeben. Der Gemeinderat hatte schon vor einigen Jahren beschlossen, dass dort hochwertiger Wohnungsbau realisiert werden soll. Einen Zeitverzug in Wangen kann man sich eigentlich nicht leisten – Probleme könnte es jedoch beim Baugrund und bei der Gründung der Gebäude geben, räumt die Verwaltung ein. Zudem seien die einzelnen Bauleistungen noch nicht ausgeschrieben worden.