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Aus Frust darüber, dass es keine Wertgegenstände zu stehlen gab, sollen zwei Jungen laut Anklage ein Wohnhaus in Brand gesteckt haben - ohne Rücksicht auf die Bewohner.

Ulm (dpa)Wegen versuchten Mordes sowie schwerer Brandstiftung sollen zwei Jugendliche nach dem Willen der Staatsanwaltschaft Ulm für jeweils vier Jahre und sechs Monate hinter Gitter kommen. Die Verteidiger der beiden Jungen sehen die Vorwürfe hingegen als nicht erwiesen an, wie das Landgericht Ulm am Dienstag mitteilte. Sie hätten für ihre noch nicht volljährigen Mandanten wegen verschiedenerer kleinerer Delikte eine Bewährungsstrafe sowie eine Erziehungsmaßnahme beantragt.

In dem Verfahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit wird den Angeklagten vorgeworfen, im vergangenen Oktober in Schelklingen im Alb-Donau-Kreis ein Dreifamilienhaus in Brand gesetzt zu haben. Laut Anklage sollen die seinerzeit 16 Jahre und 17 Jahre alten Jugendlichen das Feuer aus Frust darüber gelegt haben, dass sie in dem Haus keine Wertgegenstände stehlen konnten. Dass dort drei Menschen schliefen, deren Leben in Gefahr geriet, habe sie nicht gekümmert. Die Angeklagten bestritten die Vorwürfe.

Die Hausbewohner wurden über einen Rauchmelder alarmiert und konnten sich in Sicherheit bringen; eine 92-jährige Frau erlitt dabei eine leichte Rauchvergiftung. Das Urteil soll am 6. Mai verkündet werden - wiederum unter Ausschluss der Öffentlichkeit.