Reutlingens Oberbürgermeisterin Barbara Bosch will auf Fahrverbote verzichten. Foto: dpa - dpa

Die Stadt Reutlingen bleibt trotz hoher Belastung optimistisch.

Reutlingen (dpa) Baden-Württembergs am zweitstärksten mit Stickoxiden belastete Stadt Reutlingen ist optimistisch, die Luft auch ohne Fahrverbote für ältere Diesel sauberer zu bekommen. Der jüngst überarbeitete Luftreinhalteplan des Regierungspräsidiums Tübingen sehe für Reutlingen keine Fahrverbote vor, sagte eine Stadtsprecherin. Vorgesehen seien aber zahlreiche andere Maßnahmen zur Luftreinhaltung wie ein Lkw-Durchfahrtsverbot, verschiedene Tempolimits oder eine veränderte Ampelschaltung auf der höchstbelasteten Lederstraße.

Eine Liste des Umweltbundesamtes für die höchsten Überschreitungen von Stickstoffdioxid-Werten führt Reutlingen nach München, Stuttgart und Köln auf Rang vier. Nach Berechnungen der Stadt wären in Reutlingen rund 17 000 Fahrzeuge vom Diesel-Fahrverbot betroffen - jedes vierte Fahrzeug. Darunter seien viele Handwerksbetriebe, Lieferanten und Dienstleister.

Oberbürgermeisterin Barbara Bosch bezeichnete das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts pro Fahrverbote als guten Grund für die Bundesregierung, die «Verursacher des Problems» in die Pflicht zu nehmen: «Die Automobilindustrie hält den Schlüssel für die saubere Luft in der Hand.»