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Gerade im ganz normalen Arbeitsalltag kann es für Polizisten gefährlich werden. Das zeigen die Zahlen des baden-württembergischen Innenministeriums.

Stuttgart (dpa/lsw) Eine Frau beißt einem Polizist in die Hand, ein Duo verletzt drei Polizisten im Streit, fünf Männer attackieren eine Polizeistreife - diese Auswahl aus Vorfällen der vergangenen Monate zeigt, wie gefährlich die Arbeit der Ordnungshüter ist. Dabei muss es sich gar nicht um große Ausschreitungen wie beim G-20-Gipfel in Hamburg im Jahr 2017 in Hamburg handeln, als nicht nur Demonstranten, sondern auch Hunderte Beamte verletzt wurden. Gerade auch im ganz normalen Arbeitsalltag leben Polizisten gefährlich - das zeigen die Zahlen des baden-württembergischen Innenministeriums.

Demnach weist die Polizeiliche Kriminalstatistik Baden-Württemberg für das Jahr 2017 im Südwesten insgesamt 4330 Straftaten gegen Polizeibeamte aus. Das waren geringfügig weniger als noch im Jahr zuvor (4394 Straftaten), aber über die Jahre gesehen steigt die Zahl an. So wurden im Jahr 2012 insgesamt noch 3794 Straftaten gegen Polizisten gezählt.

Zu den Vorfällen gehören in sehr wenigen Fällen Straftaten gegen das Leben - im Jahr 2017 waren dies jedoch immerhin fünf Fälle. Körperverletzungen machen schon mehr als die Hälfte aller Straftaten gegen die Beamten aus, und auch Straftaten gegen die Freiheit und sexuelle Selbstbestimmung werden häufig erfasst, ebenso wie Bedrohungen und Widerstand gegen Polizeibeamte.

Gemäß dem Paragrafen 114 ist «bei tätlichen Angriffen auf Vollstreckungsbeamte» eine Freiheitsstrafe zwischen drei Monaten und fünf Jahren möglich. Steht den Beamten Schmerzensgeld zu und kann der Täter nicht zahlen, will künftig das Land einspringen. Das gilt übrigens nicht nur für Polizisten, heißt es beim Innenministerium, sondern für alle Beamten - etwa wenn Lehrer von Schülern verletzt werden.