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Weil Bademeister fehlen, müssen häufig Öffnungszeiten verringert werden oder Bäder geschlossen bleiben.

Stuttgart (dpa/lsw)Der Fachkräftemangel betrifft auch so manches Schwimmbad. Weil Bademeister fehlen, müssen etwa Öffnungszeiten verringert werden oder Bäder geschlossen bleiben. Aus Sicht des baden-württembergischen Landesverbandes Deutscher Schwimmmeister sind das keine Einzelfälle. Der Erste Vorsitzende Edgar Koslowski schätzt, dass allein im Südwesten bis zu hundert Bäder Probleme mit der Besetzung von Stellen haben. Das gelte sowohl für private als auch für kommunal betriebene Bäder. «Allein in der Umgebung meines Arbeitsplatzes sind mehrere Einrichtungen betroffen», sagt der Funktionär, der als Bademeister in Ettenheim (Ortenaukreis) arbeitet.

Seiner Einschätzung zufolge sind viele junge Menschen im Sommer nicht mehr bereit, sieben Tage in der Woche bei der Arbeit zu verbringen, zumal die Bezahlung zu wünschen übrig lasse. Ein ausgelernter Facharbeiter komme als Berufseinsteiger im Monat auf etwa 1400 Euro netto. Das sei zu wenig für den Job, zumal junge Leute zunehmend in Hochschulen und Universitäten strömten, anstatt sich für eine Berufsausbildung zu begeistern. Abgesehen vom sinkenden Interesse, werde die Arbeit auch schwieriger. Etwa weil es mehr Nichtschwimmer gebe als früher oder weil die Stimmung unter Badegästen rauer wird.