Zunächst werden Archäologen in der offenen Baugrube arbeiten, um nach historischen Funden zu suchen. Wenn sie grünes Licht geben, kann die Arbeit an dem Fontänenbrunnen dann weitergehen. Foto: Gökalp Quelle: Unbekannt

(erg) - Die Stadt will für 230 000 Euro einen Fontänenbrunnen auf dem Marktplatz bauen. Bevor die eigentlichen Arbeiten dafür beginnen, müssen Archäologen erst noch den Boden untersuchen. Anfang der Woche haben sie losgelegt - um nach wenigen Tagen wieder abbrechen zu müssen. Denn bevor es weitergeht, muss zunächst die Statik des 22 Meter hohen Zunftbaumes stabilisiert werden.

Im Jahr 2015 wurden erstmals Pläne für den Bau eines Fontänenbrunnens auf dem Marktplatz bekannt. Und ein Jahr später gab der Bezirksbeirat seinen Segen für das rund 230 000 Euro teure Projekt, das über die Stadtentwicklungspauschale finanziert wird. Geplant ist ein etwa neun mal neun Meter großer Brunnen mit insgesamt neun Fontänen. Sie haben Strahlhöhen von bis zu 1,4 Metern. Wichtig: Die Düsen werden bündig in den bruch- und frostsicheren Granitbelag integriert, damit es nachts keine Stolperfallen für Passanten gibt. Wobei spätestens um 22 Uhr wegen der Anwohner mit den Wasserspielen Schluss ist.

Allerdings gab es auch kritische Stimmen gegen das Brunnenprojekt, da die Fläche für Veranstaltungen wie den Abendmarkt oder den drei Mal pro Woche stattfindenden Wochenmarkt genutzt wird. Marktbeschicker bangen jetzt um ihre Standorte, doch Markus Lieber vom Tiefbauamt kann die Gemüter beruhigen. „Die Einschränkungen werden geringfügig sein und die Veranstaltungen können wie geplant stattfinden.“ Denn der Boden soll in drei Abschnitten aufgerissen und untersucht werden, damit immer genug Flächen für die Veranstaltungen bleiben.

Am Montag war Startschuss für die Archäologen, die nicht ausschließen wollen, dass Gegenstände aus der Römerzeit zum Vorschein kommen. Die Denkmalschützer mussten ihre Arbeit jedoch nach wenigen Tagen wieder abbrechen. Da im Bereich des 22 Meter hohen Handwerkerbaums ein tiefes Loch gegraben werden soll, könnte dieser ins Schwanken geraten. Nun muss der Untergrund für die weiteren Bauarbeiten stabilisiert werden. „Wir müssen außerdem aufs Wetter Rücksicht nehmen“, so Lieber. Beispielsweise können starke Winde eine weitere Gefahr für die Statik des Baums werden. Dementsprechend wird das weitere Vorgehen der Archäologen geplant.

Wann zum ersten Mal Wasser aus den Fontänen sprudelt, ist noch nicht abzusehen. „Es kommt natürlich darauf an, ob die Archäologen etwas finden oder nicht“, sagt Lieber. So bald das Denkmalschutzamt grünes Licht gibt, wird der Boden provisorisch mit Asphalt zugeschüttet. Erst danach wird ein Unternehmen für den eigentlichen Bau des Fontänenbrunnens engagiert.